Multitest -- Two Point Campus
Vergleich Xbox Series X/S und PC

Two Point Campus macht den Fans von Two Point Hospital alle Ehre. Das Warten wegen des verschobenen Erscheinungstermins (von Frühjahr auf August 2022) hat sich gelohnt. Schon nach dem ersten Start des Spiels kommt ihr direkt in das Two Point Feeling. Das Menü ist auf den ersten Blick nahezu identisch zu Two Point Hospital. Die Sandbox steht euch zu Beginn noch nicht zur Verfügung, also erst einmal rein ins neue Spiel.
Bevor ihr loslegen dürft, wird ein Video abgespielt, in dem ihr einen beispielhaften Eindruck vom Campusleben erhaltet. Sicherlich kommen euch dort bereits einige Elemente aus diversen Trailern bekannt vor. Im Anschluss sehen wir die typische Two Point Weltkarte, welche von der Art und Weise nicht von Two Point Hospital abweicht. Euch wird das erste Campus Level angezeigt: als höchstmögliche Erfolg werden drei Sterne angezeigt, die aktuell noch leer sind. Albert Clank begrüßt euch am unteren Bildschirmrand an einer Textbox, um euch in Two Point County willkommen zu heißen. Albert steht euch in eurem ersten Campus-Abenteuer mit Rat zur Seite. Ehe Ihr mit den Arbeiten an eurem College loslegen könnt, wird erneut ein Video abgespielt, um euch Umgebung und Gegebenheiten vorzustellen. Wer aufmerksam zuhört wird direkt bemerken, dass es sich bei dem Sprecher um den Radiomoderator aus Two Point Hospital handelt. Diese sympathische, sarkastische Stimme ist unvergesslich.
Vor jedem Start in ein Level/College erscheint eine kleine Infotafel auf dem Bildschirm. Ihr könnt dieser entnehmen, welche Studiengänge zum Start verfügbar sind und mit wie vielen Studenten Ihr starten werdet. Dieses ist wichtig zu wissen bevor ihr ins erste Studienjahr startet. Da es sich jedoch um das erste College handelt, lernt ihr erst einmal die Grundlagen – angefangen mit der Steuerung.
Story und Spielablauf
Ihr nehmt die Rolle eines Geschäftsführers ein, dessen Unternehmen (Campus) an mehreren Standorten Universitäten neu aufbaut oder sogar bestehende vor dem Untergang bewahrt. In jedem Level/Campus muss eine Anzahl von drei Sternen erreicht werden, um es komplett abzuschließen. Es steht einem jedoch frei, in dem Level zu verbleiben und weiterzuspielen. Durch den Erhalt des ersten Sternes je Campus schaltet ihr weitere Level frei. Zu Anfang immer erst eins, danach oftmals zwei zugleich. Außerdem schaltet ihr für jeden erreichten Stern weitere Objekte für euer Campusabenteuer frei. Insgesamt gibt es 12 Level zu meistern und jedes stellt euch auf seine Art vor neue Herausforderungen, darunter Erdbeben, Froschregen, Flüche, Eindringlinge, Campus ohne Studiengebühren usw. Im Hauptspiel (ohne Erweiterungen) gibt es folgende Campuslevel: Freshleigh Meadows, Piazza Lanatra, Mitton University, Noblestead, Spiffinmoore, Fluffborough, Upper Etching, Pebberley Ruins, Murkskau, Urban Bungle, Breaking Point und Two Point University. Jedes dieser Level unterscheidet sich nicht nur in den Aufgaben, sondern auch im Campustyp und den Lehrgängen. Hier wird zum Beispiel gekocht, gezaubert oder Sport getrieben. Das Spiel bleibt so immer abwechslungsreich und es ist immer spannend, was einem als nächstes erwartet.
Eines der wichtigsten Informationen zu Anfang des Spiels ist die Anzahl der Studenten in Relation zu den Betten. Für uns als Spieler erscheint das ziemlich fragwürdig, aber für das Spielkonzept wichtig: Ihr braucht nicht ein Bett pro Student, da sich bis zu fünf Studenten ein Bett teilen. Das Studentenleben ist hart in Two Point Campus! Doch als Ausgleich dafür gibt es andere Vorzüge: Spielautomaten (Crazy Taxi lässt grüßen), Partys, Wettessen, romantische Gärten und natürlich die allseits bekannte goldene Toilette. Wie auch bei Two Point Hospital erhaltet ihr diese nur, wenn ihr euch unter community.twopointcounty.com anmeldet. Da die Anmeldung kostenlos ist, sollte niemand auf die goldene Toilette verzichten müssen. Denkt an eure Studenten. Innerhalb der ersten Level ist das Campusgebäude zudem an Größe und Form vorgegeben. Jedes Grundstück besteht aus mindestens diesem Gebäude und einem Außenbereich. Ja, richtig! Im Gegensatz zu Two Point Hospital bekommen wir in Two Point Campus die Möglichkeit, den Außenbereich zu gestalten. Zudem wird der Platz in einigen Campuslevels auch für die Mindestvoraussetzungen der Studiengänge benötigt, beispielsweise als „Sportplatz“. Bei späteren Campuslevels müsst ihr euch selbst gut überlegen, wie viel Platz ihr für euer Campusgebäude nutzt und wie viel Außenbereich ihr benötigt. Wie auch bei Two Point Hospital kann je Level eine bestimmte Anzahl an Nebengrundstücken gekauft werden, um den Campus zu erweitern. Jeder Campus hat zudem ein Campuslevel bzw. eine Campus-Stufe. Diese ist abhängig von Personal, Größe des Campus, Objekten und Anzahl der Studenten. In vielen Levels ist es Teil einer Aufgabe, eine bestimmte Campus-Stufe zu erreichen.
Räume im Campus: Jeder Studiengang benötigt zudem eigenen Räume, um die Studierenden optimal mit Wissen zu versorgen. Es gibt jedoch auch einige Räume, die in fast jedem Szenario benötigt werden. Hierzu zählt ein Schlafsaal, ein Duschraum, das Badezimmer, der Vorlesungssaal oder ein Nachhilfezimmer. Insgesamt sind 13 Zimmer und das Campusgebäude bei jedem Szenario gleich. Zum Release übrigens waren es nur 12 Standardzimmer, erst mit einem späteren Update kam der Speisesaal dazu.

Die Studierenden und ihre Probleme
Nicht jeder Student ist gleich und wie früher in der Schulzeit gilt: Auch der Typ auf der letzten Bank muss irgendwie das Jahr bestehen. Nur was tun, wenn der Student müde, hungrig oder durstig ist? Wenn er lieber Party machen würde und sein Spaßbedürfnis am Boden ist? Das Angebot muss also passen. Wie auch bei euren Patienten in Two Point Campus haben eure Studenten eine Bedürfnisanzeige. Diese unterteilt sich in Stimmung, welche von allen anderen Bedürfnissen abhängig ist: Energie, Gesundheit, Hunger, Durst, Harndrang, Hygiene und Unterhaltung.
Die Stimmung ist aber auch von der Umgebung abhängig, wofür es entsprechende Anzeigen gibt. Wählt ihr einen Studenten aus, öffnet sich ein Menü mit mehreren Reitern. Zuerst erhalten wir eine Übersicht zum Studiengang. In welchem Jahr befindet sich er oder sie, wie ist die aktuelle Gesamtnote, wie ist die Stimmung und der aktuelle Zustand. Obendrauf gibt es einen kleinen Überblick über dessen Merkmale. Die Bezeichnungen sind hierbei teilweise ungewöhnlich lustig, wenn man so etwas wie „Tonnenblindheit“ oder „Lachstoff“ liest. Gute Eigenschaften werden grün dargestellt, schlechte rot. Der zweite Tab gibt euch die Informationen zur Stimmung und den Bedürfnissen. Die Unterhaltung all euer Schützlinge ist ein großes Thema auf dem Campus. Die Studierenden sind da sogar recht anspruchsvoll. Daher gibt es einen extra Tab auch dazu, wo ihr sehen könnt, in welchen Clubs diese Mitglieder sind, welche persönlichen Ziele sie haben und welche Beziehungen sie pflegen. Freundschaften und Liebe sind ein wichtiger Teil des Ganzen. Es geht sogar so weit, dass Freundschaften in Level dargestellt werden. Der vierte Reiter ist vermutlich der Uninteressanteste von allen. Dort wird lediglich die Information zum Studiengang, Lehrjahr und Note angezeigt, welche wir bereits aus der Übersicht kennen. Einzige zusätzliche Information ist die Lernkurve in Prozent. Zu guter Letzt dürft ihr euch die Statistiken anschauen: Wo ist der Studierende untergebracht? Was zahlt er an Studiengebühren? Wie viele Lesungen hat er besucht? Wie oft war er bei der Nachhilfe? Natürlich können wir unserem Studenten auch einen eigenen Namen geben, diesen zu unseren Favoriten hinzufügen, um den Lernerfolg nachzuverfolgen, diesen zur Nachhilfe verweisen, ersten Hilfe leisten oder Seelsorge schicken, eine Nachricht lesen, die er uns ggf. geschickt hat und einen Blick auf den Kalender werfen.
Wisst ihr, was euer Schützling alles braucht und will, müsst ihr nun noch etwas über die bestimmten Arten von Studierenden lernen. Je nach Studiengang gibt es verschiedene Kategorien von Studierenden, wie beispielsweise Chefkoch, Rebell oder auch ganz normal ohne besondere Kategorie/Persönlichkeit. Die Persönlichkeit eures Studierenden beeinflusst auch die Merkmale, über die er verfügt. Als Chefkoch könnte eurer Studierender z. B. die Merkmale „Knabberer“ und „Trostbäcker“ haben, was beides positive Eigenschaften sind. Als Knabberer verputzt er die Hausaufgaben und als Trostbäcker verteilt er kostbares Essen an andere Studierende. Die Persönlichkeit kann auch mit dem Studiengang verbunden sein, somit sind alle Studierenden Chefköche, die den Studiengang Gastronomie gewählt haben.
Ist jemand unglücklich, kann es passieren, dass er sein Studium abbricht und den Campus verlässt. Oder aber er verweigert die Zahlung der Studiengebühren. Als wäre dieses nicht schon schlimm genug, wirkt sich die Stimmung auch auf den Lernerfolg aus. Nur ein glücklicher Studierender ist auch ein erfolgreicher Studierender.

Es gibt eine große Auswahl an Studiengängen, die euch aber erst mit der Zeit alle zur Verfügung stehen. In der Studiengangverwaltung könnt ihr am Ende jedes Studienjahres oder auch während des laufenden Studienjahres bereits fürs nächste Studienjahr neue Studiengänge hinzufügen oder bestehende verbessern. Umso höher der Studiengang, desto mehr Studierende und mehr Einnahmen. Aber es bringt auch Nachteile mit sich: Das Personal muss weitergebildet werden, um den Stoff vermitteln zu können, es werden neue Räume oder mehr Objekte benötigt und oftmals auch weiteres Personal. Erhöht ihr das Studienganglevel zu schnell, wird dies euren Ruin bedeuten. Seid ihr zu vorsichtig ebenfalls. Es ist wichtig, ein gutes Gefühl für ein ausgewogenes Mittelmaß zu bekommen und zur richtigen Zeit mehr Studiengänge hinzuzufügen oder diese zu upgraden. Hinzu kommt jedoch, dass ihr das nicht nach Belieben tun könnt. Im Laufe der Studienjahre verdient ihr euch Studiengang-Punkte. Diese benötigt ihr, um mehr Studiengänge hinzuzufügen oder bestehende zu verbessern. Studiengangpunkte werden durch Aufstieg der Campus-Stufe verdient.
Deshalb konzentriert sich das Spiel zu Beginn auf noch sehr wenige Studiengänge. In den ersten Levels sind dies meist nur ein oder zwei Stück auf dem Campus. Insgesamt gibt 17 Studiengänge: Allgemeinwissen, Gastronomie, akademisches Training uvm. Alle hier aufzuzählen würde die Überraschung verderben.
Das Personal unterteilt sich recht übersichtlich und ist wie bei Two Point Hospital in verschiedene Kategorien unterteilt: Dozenten, Assistenten und Hausmeister. Jeder eurer Angestellten kann in bis zu drei „Fachgebieten“ gebildet sein. Es bietet sich allerdings an, jeden Dozenten immer nur in einem Studienfach zu bilden und diesem dann weitere soziale Fähigkeiten oder in nützlichen weiteren Bereich zu schulen. Zum Beispiel die Dozenten: Ihr könntet über einen Dozenten verfügen, der hauptsächlich Robotik unterrichtet, aber auch als soziale Fähigkeit über Inspirierendes Reden verfügt und zusätzlich für den Nachhilfe-Unterricht geschult ist. Außerdem könnte euer Mitarbeiter über die Fähigkeit „glückliche Gedanken“ verfügen. Maximiert ist dieser Angestellte dann niemals unglücklich und somit gehören die Probleme aus Two Point Hospital von davonlaufendem Personal der Vergangenheit an. Insgesamt ist das Personal im Gegensatz zu Two Point Hospital relativ anspruchslos. Niemand beschwert sich. Trotzdem solltet ihr ab und an euer Personal überprüfen. Womöglich solltet ihr ihnen hin und wieder etwas mehr Gehalt zahlen. Abgesehen davon scheinen sie sehr glücklich mit dem Personalzimmer zu sein. Ob das im echten Leben auch so ist? Der Fokus im Spiel liegt jedenfalls mehr auf all die Studierenden. Die Assistenten sind für alles Verwaltungstechnische notwendig, schmeißen die kleinen Kioske oder den Speisesaal, verwalten die Bibliothek, nehmen Club-Anmeldungen an, leisten erste Hilfe oder betreiben Seelsorge. Doch nicht jeder Assistent kann alles tun und muss für Bibliothek, erste Hilfe oder Seelsorge geschult sein. Für alles andere sind dann die Hausmeister zuständig: Instandhaltungen, Wartungen, Toiletten, Müll, Pflanzen. Sogar die unerwünschten Eindringlinge auf dem Campus muss der Hausmeister verjagen – nämlich mit Wasserpistolen. Was wären wir nur ohne unsere Hausmeister? Natürlich müssen auch sie im jeweiligen Fachgebiet geschult sein. Der Hausmeister für alles… aber nur wenn ihr ihn richtig ausbildet.
Weiterbildung:
Ist euer Personal auf einem geringen Level, wird eine Weiterbildung quasi zur Pflicht. Je nach Art des Personals stehen euch verschiedene Fähigkeiten zur Auswahl, die passend zum Personaltyp sind. Einige Fähigkeiten sind für alle drei Verfügbar: „Aerodynamik“, „glückliche Gedanken“ und „komödiantisches Timing“. Um eine Weiterbildung durchführen zu können, braucht ihr ein Weiterbildungszimmer. Anders als in Two Point Hospital ist es kein öder Lehrraum. Nein! Wir sind schon viel moderner in Two Point Campus unterwegs. Ein Weiterbildungsraum beinhaltet eine Weiterbildungskapsel: ein großer seltsam wirkender Apparat mit einem riesigen Gehirn darin. Euer Personal setzt sich dort hin, bekommt einen Helm aufgesetzt und das Wissen wird in eure Angestellten hineingepumpt. Wow! Können wir einem Studierenden sowas in der Nachhilfe nicht auch mal aufsetzen? Leider nicht, die müssen auf die altmodische Weise lernen.
Bei den Dozenten gibt es bei der Weiterbildung des Studienganges übrigens eine Begrenzung. Der Dozent kann nur bis zu einer gewissen Stufe sein Studiengangwissen verbessern. Danach müsst ihr erst den Studiengang auf dem Campus in der Studiengangverwaltung erhöhen. Erst dann könnt ihr euren Dozenten wieder weiterbilden. Allerdings könnt ihr diese ansonsten in allen anderen Fähigkeiten bis maximal Stufe 10 weiterbilden. Dieses gilt für jede Fähigkeit bei jedem Mitarbeiter.
Forschung:
Neben den Weiterbildungen ist auch die Forschung wichtig für euren Campus. Im Forschungslabor kann euer Dozent – bestenfalls mit der Fähigkeit „Forschung“ – neue Erkenntnisse für den Campus erforschen. Dieses passiert mit dem Forschungs-Hub, ein wirklich modern wirkendes computergesteuertes Gerät. Es gibt drei Arten von Forschungen:
- Forschungen für Geräte Zur Verbesserung eurer Geräte.
- Forschungen für Forschungsgelder Macht sich gut in der Campuskasse!
- Forschungen für Kudosh Eine Währung, um bestimmte Objekte freischalten zu können.
Forschungen dauern in der Regel ihre Zeit. Je nachdem, ob ihr genug Dozenten habt, geht es teilweise sehr schleppend voran. Denn hierfür müsst ihr entsprechendes Personal für die Forschung auch abstellen und damit am Campus dauerhaft entbehren. Am Ende lässt sich das Ergebnis aber sehen. Die Forschungen sollten clever im Spiel eingesetzt werden. Manche Aufgaben lassen sich ohne gut getimte Forschungsgelder nämlich gar nicht lösen.
Eure Studierenden lernen fleißig! Zumindest ist es das, was ihr hoffen solltet. Den jeder Lernerfolg wird in Erfahrung dargestellt, was am Ende des Monats in einen Erfahrungsbonus gewandelt wird. In einigen Levels geht es sogar soweit, dass es abgesehen vom Erfahrungsbonus keine Einnahmen gibt. In der Regel werden aber Einnahmen aus verschiedenen Quellen bezogen, z. B. Forschungen, Studiengebühren und auch der Verkauf von Gegenständen. Je nach Level kann sich die Einnahmequelle auch verändern und für so manche Überraschung sorgen. Zudem ist es möglich, einen Kredit aufzunehmen. Aber man sollte beachten, dass man den natürlich auch zurückzahlen muss.
Hingegen gibt es unzählige Ausgaben, die ihr gut im Kopf behalten solltet. Ihr müsst euer Personal rechtzeitig bezahlen. Oft müssen neue Gegenstände zum Lernen oder ganze neue Räume angeschafft werden. Auch das Ambiente ist nicht zu vergessen. Da unsere Studierenden nicht nur lernen wollen, sondern auch Spaß brauchen, kosten allerlei Events auch Geld: darunter für Bandauftritte, Partys im Aufenthaltsraum, Filmveranstaltungen und mehr. Übertreibt ihr es, ist euer Campus nicht mehr zu retten. Dann ist der Neustart des Levels empfehlenswert. Selbstverständlich haben eure Schützlinge auch immer wieder Wünsche: So kommt es doch recht häufig vor, dass Studierende uns mit ihren Wünschen eine Nachricht schreiben: „Ich möchte eine Parkbank.“ Das ist noch einfach. Ganze Raumgestaltungswünsche sind schon eine andere Hausnummer. Doch was tun wir nicht alles für unsere Studierenden? Wir haben doch immer ein offenes Ohr für sie, oder nicht? Die wichtigsten Nachrichten beziehen sich auf Objekte, die sie für das Bewältigen einer Aufgabe benötigen. Es geht also darum, im Studium voranzukommen und schneller an Erfahrung zu gewinnen. Bei jeder Nachricht entscheidet ihr, ob ihr diesen Wunsch erfüllt oder nicht. Neben Nachrichten bekommt ihr auch Informationen über Erfolge, die ihr erzielt habt: Ergebnisse der Inspektion etc. Ihr solltet daher nicht vergessen, regelmäßig euer Postfach zu checken.
Während ihr eure Schützlinge lehrt, beschäftigt und auch bespaßt, löst ihr Aufgaben. Diese sind wichtig, um bis zu drei Sterne pro Campus zu erhalten. Mit drei Sternen ist der Campus abgeschlossen. Es steht euch jedoch frei, weiterhin auf dem Campus zu bleiben und weiterzuspielen. Ihr erhaltet dann aber höchstens mal eine Nebenaufgabe, könnt sonst aber ganz entspannt weiterspielen. Sobald ein Campus einen Stern bekommt, schaltet das in der Regel das einen weiteren Campus frei. Ihr könntet also weiterziehen oder euch darauf konzentrieren, diesen Campus abzuschließen. Es gibt aber auch Campuslevel, die zum Freischalten in zwei verschiedenen Campuslevels einen Stern benötigen. Ob ihr euch also erst einmal in jedem Campus einen Stern verdient oder direkt immer die drei Sterne anstrebt, bleibt euch überlassen. Sollte es in einem Level nicht gut laufen, könnt ihr dieses auch von vorne beginnen. Für jeden Stern müssen dabei bestimmte Aufgaben erfüllt werden. In der Regel sind das drei bis vier Ziele. Diese müsst ihr zwingend mit eurem Campus erreichen. Andernfalls erreicht ihr die nächste Campus-Stufe nicht. Was ihr erreichen müsst? Zum Beispiel einen Durchschnitt von Note B+ auf dem Campus, eine bestimmte Anzahl an Abschlüssen mit Note A usw. Sind alle Aufgaben eines Sterns erfüllt, bekommt ihr hierüber eine Mitteilung und neue Aufgaben für den nächsten Stern.
Gegenstände/Freischaltungen und Währungen
Die Gegenstände sind eines der wichtigsten Bestandteile im Spiel. Jedes Zimmer muss eingerichtet werden. Dabei sind Dekorationen genauso wichtig wie Funktionale. Von beidem steht uns zu Anfang nicht alles zur Verfügung. Viele Gegenstände müssen erst mit Kudosh freigeschaltet werden. Einmal freigeschaltet, steht uns der Gegenstand jedoch auch für alle weiteren Campuslevel zur Verfügung. Es gibt Pflichtgegenstände, um ein Zimmer abschließend zu erstellen. Andere sind wiederum optional oder werden später von den Studenten gefordert, um ihre Hausaufgaben zu erledigen. Somit solltet ihr immer ein paar Kudosh aufsparen, um benötigte Gegenstände freischalten zu können. Kudosh könnt ihr durch Forschungen sowie das Abschließen von Zielen und Herausforderungen freischalten. Die Hauptwährung ist jedoch der Dollar, womit ihr alles andere bezahlt und die durch den normalen Betrieb des Campus eingenommen werden.
Herausforderungen
Der Herausforderungsmodus wird erst sehr viel später nach dem Spielstart hinzugefügt. Dort stehen euch einige Herausforderungen passend zu Feiertagen zur Verfügung. Es können Auszeichnungen von Bronze bis Gold erreicht und durch diese zusätzlichen Gegenstände im Hauptspiel freigeschaltet werden. Aktuell gibt es drei Halloween-Herausforderungen, eine Weihnachts-, eine Valentins- und eine Oster-Herausforderung sowie zwei neutrale Herausforderungen.
Gut zu wissen, dass ihr für eure Leute auch Clubs anbieten könnt. Denn clever eingesetzt, helfen euch die Club-Mitglieder auch bei alltäglichen Arbeiten. Nehmen wir die Arbeiten vom Hausmeister, die plötzlich die Club-Mitglieder gleich mit übernehmen. Sie gießen im Naturclub die Pflanzen, schon haben die Hausmeister weniger zu tun. Die Orbi-Mitglieder dagegen sammeln auch gerne Müll auf. Clubs können sich auch positiv auf die Noten der Studenten auswirken, da ihr Befinden besser ist oder sie besser lernen. Ihr solltet euch also Gedanken machen, welchen Club ihr am besten einsetzt und wie viele. Jeder Studierende kann immer nur einem Club beitreten.
Diese Clubs müsst ihr den Studierenden zur Verfügung stellen. Bedauerlicherweise gibt es hier nur vorgegebene Clubs. Ihr könnt also keinen SEGA-Club gründen, wo Studierende dann … vermutlich ... Nachrichten mit dem Wunsch einer Spielhalle äußern? Trotzdem, schön wäre es gewesen. Stattdessen müsst ihr euch mit fünf möglichen Clubs begnügen:
- Buchclub: Studierende lernen besser!
- Naturclub: Studierende halten die Attraktivität aufrecht. Sie gießen zum Beispiel Pflanzen.
- Speedwalking-Club: Studierende laufen schneller und erreichen schneller ihre Ziele auf den immer größer werdenden Geländen.
- Orbi-Club: Studierende geben euch Geld, was allerdings deren Zufriedenheit verringert.
- Power-Napping-Club: Studierende stellen überall ihre Energie wieder her.
Zusammenschnitt: Club-Aktivitäten
Ihr könnt nicht beeinflussen welcher Studierende welchem Club beintritt. Das entscheiden sie von allein. Allerdings könntet ihr nur einen Club zur Verfügung stellen, dann müssen sie sie sich für diesen entscheiden oder keinem Club beitreten. Sie wechseln dann im Übrigen auch nicht mehr. Auch hier steht zudem nicht jeder Club von Spielbeginn an zur Verfügung. Diese schaltet ihr erst mit der Zeit frei. Zudem benötigt jeder Club bestimmte Club-Objekte, die sich die Club-Mitglieder auf dem Campus wünschen. Ihr könnt das natürlich ablehnen, aber das macht eure Studierenden nicht gerade glücklich.
Übrigens: SEGA Orbi wurde als Gemeinschaftsprojekt zwischen Sega und BBC Earth gegründet. Es handelt sich im Wesentlichen um einen virtuellen Zoo in Yokohama, Tokio. Der Name findet sich also auch in diesem Spiel wieder – cool oder?
Die Sandbox steht euch erst zur Verfügung, wenn ihr das erste Level abgeschlossen habt. Das hängt damit zusammen, dass hier die Grundlagen des Spiels erklärt werden. Erst danach könnt ihr in die Sandbox starten. Was wie ein Spielplatz für kleine Kinder klingt, ist am Ende aber auch die Auswahl aller Campuslevel, die ihr bereits freigeschaltet habt. Diese stehen hier zur Verfügung. Ihr könnt eine beliebige Karte (Campus) wählen und müsst euch dann für einen Modus entscheiden:
- Standard: ein normales Spielerlebnis mit nicht zu hohem Schwierigkeitsgrad
- Kreativ: nie Geldsorgen, da man mit Unmengen an Geld startet und sich kreativ austoben kann
- Herausforderung: kaum Geld zum Spielstart, Zeitlimits oder andere harte Herausforderungen
- Angepasst: hier ist alles anpassbar und man gestaltet das Spielerlebnis selbst bis ins kleinste Detail
Die Sandbox ist vor allem eine gute Ergänzung, wenn ihr das Spiel schon durchgespielt habt und von Two Point Campus gar nicht genug bekommen könnt oder aber, wenn ihr gerade keine Lust habt das Hauptspiel zu spielen.

Technik
Steuerung: In der Steam-Version habt ihr die Möglichkeit, entweder per Maus-Tastatur-Steuerung oder per Gamepad zu spielen. Wir nutzten größtenteils die Steuerung per Gamepad – nämlich den Xbox-Controller. Mit den hinteren Schultertasten [RT] und [LT] könnt ihr genauer in das Spielvergnügen hinein- oder herauszoomen. Die Kamera schwenkt und neigt ihr dagegen mit den beiden Sticks. Den Dreh hat man eigentlich recht schnell raus. Für die Chat-Boxen (Text) ist standardmäßig die [Y]-Taste eingestellt. Die Handhabung ist wirklich einfach und schnell gelernt. Fast alle Tasten des Controllers sind belegt, um die verschiedenen Menüs aufzurufen, Objekte zu platzieren oder zu entfernen. Die müsst ihr euch nicht alle merken, denn im jeweiligen Screen/Pop-Up-Fenster ist alles beschriftet. Selbst wenn man für eine länger Zeit nicht spielt, findet man dadurch sofort wieder schnell ins Spiel. Das ist wirklich gut gelöst. Obwohl ich die Gamepad-Steuerung bevorzuge, hat die PC-Steuerung einen Vorteil: Während beim Gamepad alle Menüs mit verschiedenen Tasten geöffnet werden müssen und mit den Pfeiltasten der entsprechende Unterpunkt ausgewählt wird, kann der PC-Spieler für all diese einfach die Maus benutzen. Somit ist die Auswahl der Menüpunkte an sich sehr viel schneller, als mit dem Gamepad. Auch das Bewegen funktioniert hauptsächlich über die Maus-Steuerung. Dabei haltet ihr einfach die rechte Maustaste gedrückt und könnt den Bildschirm hin- und herschieben. Zum Drehen wird das Mausrad gehalten, zum Zoomen gedreht. Alternativ kann man sich auf dem Bildschirm auch mit den Tasten [W, A, S, D] fortbewegen. Die Steuerung auf der Xbox Series X ist identisch mit der Gamepad-Steuerung am PC. Das Spielgeschehen könnt ihr immer aus der Vogelperspektive sehen oder einen Studenten anklicken, heranzoomen und seinem Campusleben so folgen.
Die Grafik ist für ein Simulationsspiel absolut in Ordnung. Es gibt viele schöne Details und auch „Decoratoren“ kommen auf ihre Kosten. Hier und da gibt es allerdings ein paar Grafikfehler. Da ragt schon mal eine Pflanze durch die Wand in den nächsten Raum hinein. Das sind aber Kleinigkeiten, über die man hinwegsehen kann. Das Design der Levels und Figuren ist ganz typisch Two Point Hospital Style geblieben. Während bei Two Point Hospital die Patienten je nach Krankheit unterschiedlich wirkten, so ist es bei Two Point Campus der Studiengang und die Persönlichkeit der Studierenden. Das Wetter in Two Point Campus ist nicht immer nur schöner Sonnenschein, oft regnet es auch Frösche oder gibt andere ungewöhnliche Wetterphänomene, die mit dem Campus zu tun haben. Um die Story hinter jedem Campus besser zu verstehen, gibt es beim Leveleinstieg immer eine kleine Videosequenz. In dieser wird euch erklärt, was es mit dem Campus auf sich hat und warum ihr diesen hier aufbaut oder übernommen habt. Ansonsten werden euch durch Textfelder im Spiel Hinweise gegeben, die entsprechend ins Szenario passen. Das Spiel läuft durchgängig flüssig und speichert automatisch von Zeit zu Zeit. Durch die geringen Ladezeiten habt ihr mehr Spaß und Zeit am Spiel. Die Mindestvoraussetzungen für PC sind auch für den kleinen Geldbeutel absolut umsetzbar. Während des Campuslevels gibt es keine Ladezeiten, lediglich wenn ein neues Level ausgewählt wird.
Die Soundqualität ist gut. Es entsteht das typische Two Point Feeling, welches man bereits aus Two Point Hospital kennt. Es ist ruhig und entspannt. Die Durchsagen sowie die Radiomoderation sind abwechslungsreich und witzig ohne die Ernsthaftigkeit des Wieder- oder Neuaufbaus des Campus zu zerstören. Wobei man wohl bei Two Point niemals wirklich von „Ernsthaftigkeit“ sprechen kann. Bei Two Point Campus läuft im Hintergrund immer Musik, wie auch schon bei Two Point Hospital. Die Musik hat etwas Entspannendes und passt doch absolut in die nicht ganz so ernsthafte Spielatmosphäre. Wenn ihr nah heranzoomt, könnt ihr auch die Geräusche der Gegenstände hören, wie z. B. das Miauen der Katzen-Wanduhr, das Spritzen der Wasserpistole und sogar wenn ihr gut hinhört ein wenig Gemurmel der Studenten. Die Studierenden an sich sind allerdings sehr stumme Gesellen, die keine Geräusche von sich geben. Es wäre wohl auch zu viel des Guten, wenn man Dutzende bis Hunderte von ihnen (zugleich) reden würden. Die kleinen zusätzlichen Geräusche der Gegenstände machen das Geschehen umso lebendiger.
Anders als bei Two Point Hospital gibt es keine technischen oder spielerischen Unterschiede zwischen PC- und Xbox-Version.

Als Two Point Campus angekündigt wurde, sah es bereits nach sehr viel Spielspaß und einem wilden und verrückten Campusleben aus. Nachdem ich das Spiel nun selbst testen konnte, begrüßte mich nicht nun die wohl bekannte Stimme aus Two Point Hospital, sondern auch eine liebevoll gestaltete Umgebung: All diese kleinen Details im Spielgeschehen lassen einem immer wieder Neues entdecken und bringen einen zum Schmunzeln. Simulationsliebhaber kommen hier ganz auf ihre Kosten, können ihren Campus gestalten und zum Erfolg führen. Einziger Abzug sind die Gegenstände, die manchmal durch Wände hindurch ragen und somit das Bild vom Campus etwas stören. Das sind allerdings Kleinigkeiten an denen man sich kaum stören kann. Im Spiel stößt man auf verschiedene Schwierigkeiten, neben den Launen der Studierenden, die dort eigentlich zum Lernen sind. So bedeutet ein plötzlicher Froschregen mehr Arbeit für die Hausmeister, da die Frösche weggeräumt werden müssen. Außerdem muss Personal ausgebildet und der Campus aufgebaut oder ausgebaut werden. Vor allem zu Anfang jedes Campus hat man so viel zu tun, dass man gar keine Zeit hat, sich einen Studierenden zu schnappen und einfach seinem Alltag zu folgen. Sobald der Campus stabil ist, die Studierenden zufrieden, das Personal tut was es soll, hat man die Wahl zwischen dekorieren (sofern genug Geld vorhanden ist) oder die Seele baumeln lassen und sich dem Geschehen im Campus im Detail widmen. Ich vermisste das Feuer aus Two Point Hospital nicht. Im Two Point Campus konnte nichts brennen, dafür mussten die Hausmeister Eindringlinge mit Wasserpistolen vertreiben.
Das Spiel lässt sich jederzeit speichern und unterbrechen. Es kann vorgespult und auch pausiert werden. Somit ist es für jeden ein Spiel, dass ganz nach eigener verfügbarer Zeit gespielt werden kann. Beim Spielen selbst kommt kein Stress auf, somit eignet es sich gut zum Abschalten vom Alltag. Allerdings können sich die Campus-Level ganz schön ziehen und alle Sterne an einem Tag zu erspielen, bedeutet einen großen Zeitaufwand. Jedes Campuslevel bietet neue Überraschungen und Herausforderungen. Das Spiel wird niemals langweilig und steigert sich von Campus zu Campus in der Schwierigkeit. Selbst wenn das Hauptspiel komplett gemeistert wurde, nährt die Sandbox mit ihren vielen Optionen den Hunger nach mehr. Ein wirklich empfehlenswertes Spiel.

(PC-Hardware: AMD Ryzen 5 2600 Six-Core Prozessor 3.40 GHz, 32 GB RAM, Radeon RX 570 Series, Windows 10 64-Bit-Betriebssystem)
Jessica Jöns