PS5 -- Persona 3 Reload

ATLUS frischt einen alten Titel auf: Das hauseigene Entwicklerteam P-Studio entwickelte ‚Persona 3‘ aus dem Jahre 2006 noch einmal neu. Das Original erschien damals in Japan exklusiv für PS2 und kam erst 2008 zu uns nach Europa. Ein Update gab es unter dem Namen ‚Persona 3 FES‘ hierzulande ebenfalls noch im selben Jahr. Stolze 16 Jahre greift ATLUS auf diese beiden Versionen zurück und präsentiert mit Persona 3 Reload ein neu entwickeltes Remake des Originals von einst: bessere Optik, technische Neuheiten und die Integration der Inhalte des normalen P3 sowie P3 FES. Wer lediglich die Handheld-Version ‚Persona 3 Portable‘ für PSP aus dem Jahr 2009 in Japan bzw. 2011 in Europa spielte, wird zudem viele Veränderungen entdecken, die sich spielerisch unmittelbar auf das Remake auswirken und ein völlig neues Erlebnis mit sich bringen. Denn die portable Version, wie sie auch im Jahr 2023 für Switch, PS4 und Xbox One veröffentlichte wurde, brachte einige Unterschiede mit sich: technische teilweise ein Downgrade aber dafür mit weiteren Inhalten, die auch ein P3 FES nicht zu bieten hatte.
Die Zeit wartet auf niemanden.
Sie vergeht für alle gleich, und alle müssen sterben.
Du, ja du würdest den Funken der endlichen Zukunft schützen.
Du hast ein einziges Jahr …
Geh und nutze die Zeit, die dir gegeben ward.
So friedvoll diese Tage auch sein mögen, lass dich von deinem Herzen leiten und dich nie beirren…
Direkt mit dem Spielbeginn zeigt sich ein riesiger Mond, schimmernd hinter den Wolken. Die Auskerbungen lassen erkennen, es handelt sich hierbei nicht um die Sonne. Noch ist Tag, die Stadt lebendig und jeder geht seinen persönlichen Dingen nach. Ein junger Mann läuft durch die Straßen, hört Musik via USB-Stick, während die Menschen um ihn herumlaufen. Abseits dessen sitzt ein Mädchen in ihrem Zimmer und hält sich eine Waffe mit der Aufschrift „S.E.E.S.“ an die Stirn. „Halt sie mir einfach … an den Kopf … Und drücke den Abzug … Komm schon …“ Doch sie kann es nicht. Sie kann nicht abdrücken und lässt die Waffe verzweifelt fallen. Sie kniet auf einem kleinen Teppich vor ihrer Zimmertür. Neben ihr sind nur ein Kleiderschrank und ein kleiner Kühlschrank zu erkennen. Die animierte Szene geht zurück zu dem Jungen, der sich mittlerweile in einer Bahn befindet. Die Lautsprecherdurchsage lässt wissen, dass der Fahrplan aufgrund einer Bahnwechselfehlfunktion angepasst wird. Der nächste Halt: Iwatodai. Am Bahnsteig lauscht er der nächsten Ansage: Dies ist der letzte Zug nach Tatsumi Port Island, bitte einsteigen. Es ist kurz vor Mitternacht. Der Junge läuft durch die Halle und passiert die sogenannten Ticket-Gates, als die Uhr auf Mitternacht schlägt. Alles wird stockdunkel. Der Strom fällt aus. Der Junge schaut kurz verwundert und verlässt den Bahnhof. Er ist spät dran, will zum Iwatodai-Wohnheim. Auf seinem Weg dorthin sieht er mehrere Särge senkrecht auf dem Boden stehend: mittels auf den Gehwegen, in Geschäften. Auf dem Boden befinden sich hier und da Blutspritzer. Er betritt das Wohnheim. Im Eingangsbereich heißt ihn ein geheimnisvoller Junge willkommen. Er wartete schon eine ganze Weile und hält ihm einen Vertrag vor: „Wenn du fortfahren willst, unterschreib hier. Hab keine Angst. Darin steht nur, dass du die volle Verantwortung für deine Taten übernimmst.“ An dieser Stelle gebt ihr dem jungen Mann einen Namen. Denn ATLUS tat dies nicht. Dies ist eure Entscheidung, eure Geschichte.
„Und so beginnt es …“

Die Story: das Leben mit der Dark Hour
Als der geheimnisvolle Junge verschwindet, ertönt eine Stimme: „Wer ist da?!“ Es ist das Mädchen von vorhin aus der Eingangsszene. Sie ist eine Bewohnerin des Wohnheims, ihr Name Yukari Takeba. Sie fragt, was er zu dieser Zeit hier macht? Mit Mitsuru Kirijo kommt eine zweite Studentin hinzu, die bereits auf den Neuankömmling wartete. Gleichzeitig wird es hell, der Strom ist zurück. Nach einer kurzen Unterhaltung bekommt ihr euer Zimmer zugewiesen, in dem ihr in Zukunft schlafen aber auch lernen oder am Computer spielen könnt. Der Stromausfall jedenfalls passiert in jeder Nacht, zur selben Zeit, immer um Mitternacht. Das, was unser Held – ich nannte ihn Tatsuya – erlebte, war die sogenannte Dark Hour. Diese schlägt um Mitternacht für eine Stunde und befindet sich verborgen im Übergang von einem auf den nächsten Tag. Das heißt, die Zeit bleibt für alle Menschen stehen, wodurch auch der Stromausfall begründet wird. Normale Menschen bekommen davon nichts mit. Sie sind geschützt in jenen Särgen, wie Tatsuya ihn auf seinem Weg vom Bahnhof zum Wohnheim sah. Doch es gibt Menschen, die genau hiervon nicht betroffen sind oder gar davon ausbrechen. Sie erleben jene Dark Hour mit all ihren Schattenseiten.
Genauer gesagt sind es sogar Schatten, die jene Menschen angreifen, töten oder in ihre Zwischenwelt verschleppen – den sogenannten Tartarus. Einige der Menschen, die nicht innerhalb der Dark Hour in Särgen verweilen, besitzen zudem über ein gewisses „Potenzial“. Jene Lebewesen haben die Macht, eine Persona zu rufen. Nur mit dieser Macht ist es möglich, sich gegen die Schatten zu verteidigen. Wie aber wird diese Macht gerufen? Mit einer ganz speziellen Waffe. Diese besitzt keine normalen Schusspatronen, sondern entfacht jene Persona. Die Macht der Schatten ist groß und sie wird immer stärker, je näher der nächste Vollmond rückt. Sie schleichen sich schon vorab in die Köpfe der Menschen, flüstern ihnen zu. Dadurch sind diese abwesend, reagieren für eine gewisse Zeit nicht mehr auf ihre Umwelt und was um sie herum passiert. Dies wird im Spiel als das „Apathie-Syndrom“ bezeichnet, das Menschen auch ganz plötzlich entwickeln, ohne zuvor auch nur Symptome aufgewiesen zu haben. Dies ist eines der Rätsel innerhalb der Spielgeschichte und wodurch diese überhaupt hervorgerufen werden. Wer darunter leidet, wird als „Verlorener“ bezeichnet.
Die beiden Studentinnen sind Teil eines Clubs namens „Spezialisierte extrakurrikuläre Exekutionssquad“ – kurz S.E.E.S. – samt dessen Vorstand der Schule Shuji Ikutsuki. Gemeinsam beobachten sie den Austauschstudenten einige Zeit und waren durchaus interessiert, da er keine der üblichen Symptome wie Gedächtnisverlust oder Desorientiertheit nach der Dark Hour zeigt. Sie weihen ihn ein: Auf dem Papier sind sie nur ein Schulclub. Doch in Wahrheit widmen sie sich dem Kampf gegen die Schatten. Mitsuru Kirijo ist die Anführerin, Shuji Ikutsuki der Berater. Ebenfalls beim Gespräch dabei: ein weiterer Student und angehender Boxer namens Akihiko Sanada. Sie wollen, dass ihr dem Club bzw. Team beitretet und im Kampf gegen die Schatten unterstützt. Denn nur jene, die über Persona verfügen, können es mit den Schatten aufnehmen. Und genau in der Nacht davor, als ein riesiger Schatten das Wohnheim angriff, erwachte das Potenzial in euch. Ihr verfügt über eine ganz besondere Stärke. Um euch ins Team aufzunehmen, bereiteten sie für euch sogar schon einen sogenannten Evoker vor – die spezielle Waffe zum Rufen der Persona. „Bitte, wir brauchen deine Hilfe.“
Spielablauf
Als Austauschstudent hat man allerdings noch weitaus mehr zu tun. Bereits am nächsten Morgen beginnt der erste Schultag an der Gekkoukan High School. Auf dem Schulgelände kann man sich ziemlich frei bewegen. Am ersten Schultag schaut man allerdings noch zuerst ans Anschlagbrett, immerhin muss man zunächst herausfinden, in welche Klasse man eigentlich gehen muss. Mit der Lehrerin im Lehrerzimmer soll man anschließend sprechen und schon startet der erste Tag. Dieser Ablauf, das heißt früh aufstehen und vormittags Schule, läuft von Montag bis Samstag. Früh steht man entweder am Eingang oder sitzt bereits im Klassenzimmer, nimmt irgendwelche Gerüchte wahr und der Unterricht beginnt. Diesen bekommt man als Spieler an manchen Tagen nicht mit, da man zeitlich gleich von der Ankunft zum Schulschluss springt. An anderen Tagen wiederrum stehen Lehrer oder Lehrerin vorn an der Tafel, erklären ihre Themen und nehmen auch mal Schüler dran: entweder den ersten besten Kumpel Junpei Iori oder einen selbst. Manchmal verstecken sich die Antworten im Text, insofern sollte man diesen nicht vorschnell wegklicken. Aber es gibt auch viele Antworten, die nicht vorher dargelegt werden und uns Spieler als „Allgemeinwissen“ abverlangt werden. Zur Auswahl stehen dann in der Regel drei Antworten, nur eine ist korrekt. Hiermit kann man das eigene Wissen oder das Ansehen erhöhen. Passt man im Unterricht auf, statt einzunicken, können ebenfalls Statusverbesserungen stattfinden: Wissen, Mut und Charme stehen hier zur Auswahl. Es dauert eine Weile, bis diese steigen. Doch mit höheren Werten sind während des Spielverlaufs bestimmte Dinge möglich oder eben auch nicht: Ihr könnt weitere Schauplätze besuchen, traut euch an dunklere Orte oder andere Personen vertrauen euch eher. Diese drei Werte haben ein Maximum von Level 6.
Ihr könnt unterschiedliche Orte währen des Spiels betreten, die auf einer Karte abgebildet werden. Ist Schulschluss, verfügt ihr in der Regel noch über den Nachmittag und über den Abend. Sobald ihr einen Bereich verlasst, in diesem Fall die Highschool, findet ihr euch zunächst auf einer Kartenübersicht wieder, auf der ihr euer nächstes Ziel frei wählt. Tagsüber stehen hier sechs verschiedene Orte zur Verfügung: die Highschool und das Wohnheim sind bislang bekannt. Nur am Tag stehen zudem der Naganaki-Schrein und Port Island: Station zur Verfügung. Abends verschwinden diese beiden und die Highschool. Die beiden anderen Orte, das Paulownia-Einkaufszentrum und die Iwatodai Station: Einkaufsstraße, könnt ihr am Tag und auch abends besuchen. Hier gibt es verschiedene Shops zum Essen gehen, einige Händler, ein Café, ein Tanz-Club, eine Arcade-Halle, ein Kino und später weitere Dinge. Wichtig zu wissen ist, dass normalerweise immer nur eine einzige Sache während der Zeiträume Nachmittag oder Abend geleistet werden kann. (Nur wenige andere Dinge folgen nicht dem Prinzip, darunter Polizei-Besuche.) Das bedeutet, man kann etwas essen gehen: Nachmittag vorbei. Man kann in die Arcade-Halle gehen: Abend vorbei. Es startet der nächste Tag: vormittags Schule! Diese Tage vergehen in Form eines Kalenders, der euch auch stets angezeigt wird. Denn eine kleine Sequenz überführt euch im Spiel immer von einer auf die andere Tageszeit oder eben den nächsten Tag. Rechts oben im Bildschirm steht dabei immer das aktuelle Datum samt der Tageszeit. Dadurch ist die Geschichte selbst auch getaktet. Denn besondere Ereignisse spielen sich – so erfahrt ihr es innerhalb der Handlung – immer in den Vollmondphasen ab. Vollmond gibt es normalerweise einmal pro Monat. Hier warten besondere Aufgaben und Kämpfe, für die man sich in all der Zeit dazwischen vorbereiten sollte. Ihr könnt also zwischen den Vollmondphasen, die insbesondere den Storyverlauf voranbringen, zu großen Teilen tun und lassen, was ihr wollt. Zumindest fast. Denn Schule steht immer an, außer zu den Ferienzeiten. Doch auch dann steht leider nicht der Vormittag zusätzlich für Extrahandlungen bereit. Das wäre schön gewesen! Immerhin gibt es reichlich zu tun zwischen den Mondphasen.
Als Student an der Highschool könnt ihr mehreren Clubs beitreten, ihr werdet sogar Teil des Schülerrats und nehmt an Sitzungen teil. Wer in der Schule etwas herumläuft, findet recht schnell verschiedene Räumlichkeiten, wie ein Labor, ein Krankenzimmer, ein Musikzimmer, die Bibliothek, die Sporthalle oder den Kunstraum. Fast überall gibt es besondere Aktivitäten. Ihr könnt dem Leichtathletik-Team beitreten, werdet Mitglied im Kunst-Club, geht nähen und so weiter. Diese Clubs haben jeweils entsprechende Tage, an denen sie agieren. Das heißt nicht, dass ihr an jedem dieser Tage vor Ort sein müsst. Aber ihr solltet immer mal wieder reinschauen. Vor Prüfungen finden keine Treffs statt, denn da steht das Lernen im Vordergrund. Innerhalb der Clubs habt ihr in der Regel immer ein bis zwei Klassenkammeraden, mit denen ihr euch anfreundet. Ihr verbringt dadurch Zeit mit ihnen innerhalb des Clubs aber teilweise auch außerhalb der Schule. Während das eine für den Aufbau der Social Links gut ist, steigert ihr mit den anderen gemeinsamen Tätigkeiten eure sozialen Werte: zum Beispiel den Mut, wenn ihr im Kino gemeinsam einen Horrorfilm anschaut. Ihr geht aber auch etwas gemeinsam essen oder tauscht euch sonst wie aus. Wie gesagt, dafür geht dann stets ein Nachmittag drauf oder auch ein ganzer Abend. Mit diesen zu interagierenden Charakteren aber geht ihr eine Bindung ein, die anhand eines Kartensystems gestaffelt sind. Die Arkana-Karten haben dabei einen Namen für jede Bindung. Eine der ersten Bindungen hört auf den Namen „Narr“ und steht im Zusammenhang mit dem S.E.E.S.-Team. Die Interaktionen hier erfolgen größtenteils durch die Geschichte des Spiels selbst. Andere Namen dieser Tarot-Karten sind unter anderem der „Magier“, der „Turm“, der „Mond“, die „Gerechtigkeit“ oder der „Tod“. Diese Karten bzw. Bindungen haben eine grundlegende Bedeutung innerhalb der Erschaffung verschiedener Personas – dazu später aber mehr. Die Bindungen selbst sind im Spiel als jene „Social Links“ beschrieben und via [Dreieck] auf dem PS5-Controller (Spielmenü) zu erreichen. In diesem Menü könnt ihr grundlegend auf eure Personas, die aktuellen Werte der Team-Mitglieder, Items, Aufgaben oder eure Ausrüstung zugreifen. Die Social Links starten bei Stufe 1 und können jeweils bis auf Stufe 10 aufgelevelt werden. Dafür benötigt es Interaktionen mit den Clubs, deren Mitgliedern oder auch vielen weiteren Personen, die ihr innerhalb des Spiels trefft. Das ist essenziell, um starke Personas zu erhalten, die mit euch im Reich der Schatten agieren.

Mit Freunden im Kino oder Zocken im Wohnheim: Freizeitgestaltung gibt es mehr als genug...
Insgesamt gibt es 20 (+2) verschiedene Social Links: Personen oder Personengruppen, mit denen ihr während des Spiels interagiert. Die ersten Kontakte bekommt ihr während der Story ganz automatisch, andere wiederum müsst ihr erst finden. Worum geht es? Ihr verbringt immer wieder Zeit mit ihnen, wodurch eine Bindung zueinander entsteht und sich auch steigert. Man vertraut euch immer mehr an und diese Bindung steigt im Level. Findet ihr eine solche Bindung, wird sie innerhalb des Menüs „Social Link“ aufgelistet. Dies erfolgt anhand von nummerierten Arkana-Karten mit den römischen Ziffern 0 bis 19. Das heißt, insgesamt 20 Social Links könnt ihr in Persona 3 Reload pflegen.
Die erste Bindung ist jene zu eurem Team, den S.E.E.S. In der Highschool gibt es viele weitere Bindungen in Form von Clubs. Hier nehmt ihr zum Beispiel an Trainings im Leichtathletikteam teil. Ihr erfahrt dadurch mehr über die Mitglieder, deren Probleme und Sorgen, ihre Vorhaben oder gar einige private Dinge. Dies zieht sich durch die verschiedenen Clubs. Geht ihr nähen, erfahrt ihr mehr über einen Austauschstudenten aus Frankreich, wie er nach Japan kam und wieso er gern weiterhin bleiben möchte. Ein Klassenkamerad dagegen vertraut euch seinen geheimen Plan an, um seine große Liebe für sich zu gewinnen. Und um Schülerrat geht auch nicht immer alles so zu, wie man es sich vielleicht denkt. Denn jede Persönlichkeit hat ganz eigene Charakterzüge: Manch einer ist eher impulsiv, ein anderer sehr schüchtern. Dabei spielen sich nicht alle Ereignisse nur in der Schule ab, ihr geht mit ihnen auch mal shoppen, hört zu oder unterstützt sie bei deren Problemen. Dazu könnt ihr auf verschiedene Fragen oder Phrasen antworten. Die Frage ist, wie gut man darin ist, sich auch in sein Gegenüber hineinzuversetzen. Da es hier verschiedene Antwortmöglichkeiten gibt, reagiert die Persönlichkeit auch entsprechend anders. Das bedeutet aber nicht, dass man hier komplett danebenliegen kann, da die Bindung sich dennoch stets verbessert. Allerdings dauert es bei all jenen Social Links, die ihr mehrfach in der Woche ansprechen könnt, mitunter etwas länger, um im Level zu steigen. Hier gibt es also auch mal Zwischenphasen, in denen ihr mit ihnen Zeit und damit einen ganzen Nachmittag/Abend verbringt, ohne im Level zu steigen – auch abhängig von euren Antworten während der Gespräche. Allerdings dauert es bei all jenen Social Links, die ihr mehrfach in der Woche ansprechen könnt, etwas länger, um im Level zu steigen. Hier gibt es also auch mal Zwischenphasen, in denen ihr mit ihnen Zeit und damit einen ganzen Nachmittag/Abend verbringt, ohne im Level zu steigen. Jeder dieser Kontakte wird einer dieser Arkana-Karten gleichgesetzt, die besondere Namen haben: „Magier“, „Turm“, „Herrscher“, Sonne“, „Mond“, „Gerechtigkeit“, „Eremit“ und so weiter. Neben dem Namen wird euch stets der aktuelle Rang angezeigt sowie der eigentliche Kontakt vielmehr als Thema, bspw. „Online-Gaming“. Denn nicht nur in der Schule gibt es diese Kontakte zu finden. Auch in anderen Gebieten könnt ihr Passanten ansprechen, mit ihnen reden und womöglich ergibt sich daraus ein weiterer Kontakt.
Einige könnt ihr nur tagsüber besuchen, andere zum Abend. Und natürlich warten diese nicht seelenruhig darauf, dass ihr euch meldet oder mal in den Club begebt. Nein, sie schreiben euch E-Mails, die ihr mit eurem Telefon immer mit Schulschluss oder zum Abend empfangt. Die gesamte Woche über! Gern auch am schulfreien Sonntag. Ihr seid also ziemlich gefordert, sehr beliebt und könnt – wie zuvor beschrieben – immer nur einer Sache folgen. Danach sind entweder Nachmittag oder Abend vorbei. Wenn ihr aber manchmal zwei, drei oder gar sieben Mails bekommt, müsst ihr euch entscheiden, wie ihr den Tag verbringt, könnt aber frei zu anderen Personen gehen. Diese Social Links kann man durchaus als kleine Nebenstorys betrachten, da ihr hier sehr viel über eure Freunde und Bekannte erfahrt. Deren Rang aber ist wichtig für euren Kampf gegen die Schatten. Denn könnt ihr bspw. den Magier-Rang auf eine hohe Stufe leveln, gibt es bei Persona-Fusionen des Typs Magier einen reichlichen Erfahrungsbonus. Dieser wirkt sich auf dessen Stärke und damit neuer Fertigkeiten aus. Diese helfen euch, da ihr mit besseren und stärkeren Fähigkeiten besser im Tartarus klarkommt und auch innerhalb der größeren Gegner mehr entgegensetzen könnt. Natürlich gibt es für einen vollen Rang auch besondere Gegenstände sowie auch Trophäen für den eigenen PlayStation Account.
Um dies genauer zu beleuchten: Bekommt ihr einen dieser Social Links auf den höchsten Rang, dürft ihr auch erst dann spezielle neue Personas fusionieren. Diese sind mitunter wichtig, da sie wiederrum für Spezialfusionen wichtig sind und sich aus mehreren einzelnen Personas zusammensetzen. Fehlt euch eine Persona aufgrund der nicht beendeten Social Links, könnt ihr womöglich eine spezielle Persona nie fusionieren. Zu den Social Links gehören im Verlauf des Spiels sogar einige eurer Freunde im Wohnheim. Beginnen könnt ihr mit dem Leveln dieser Bindungen allerdings erst dann, wenn eure Sozialwerte den höchsten Rang haben. Man sollte auch darauf achten, diese ebenso im Auge zu behalten: Mut, Charme und Wissen. Das ist mitunter gar nicht so einfach. Insgesamt zeigt der Spielablauf, eigentlich sehr viele Freiheiten hat und tun bzw. lassen kann, was man wann möchte hinsichtlich Social Links und vieler anderer Aktivitäten. ABER eines zeigt das Spiel ebenso: Kümmert ihr euch zu spät, zu wenig oder nicht andauernd um all diese Dinge, schafft ihr zum Spielende die Ränge nicht, damit nicht alle Trophäen, nicht alle Personas usw. Euch läuft einfach die Zeit ab, denn die Wochen und Monate vergehen so oder so. Von „easy peasy“ kann man daher (leider) nicht sprechen. Denn es ist für einen als Spieler durchaus traurig, wenn man sich dem Spielende nähert, bereits mehr als 100 Stunden Spielzeit investierte und dann merkt, dass die übrige Zeit einfach nicht ausreicht, um alle Social Links zu vollenden. Einfacher wird dies im Grunde erst dann, wenn man genauer weiß, wie der Ablauf des Spiels funktioniert, wo sich diese Personen, welche Antworten man geben sollte, zu welcher Zeit welche Kontakte womöglich nicht ansprechbar sind usw. Als Neuling von Persona 3 Reload könnte genau das schwerfallen und zeigt, dass man die eigentlichen Freiheiten im Spiel am Ende dann wohl doch nicht so hat und nutzen kann, wie man es gerne möchte. Dies sollte man beim Spielstart schon im Hinterkopf haben und sich zielgerichtet vor allem um jene kümmern, die in der Highschool zu finden sind sowie die Sozialwerte, um auch dann die letzten Social Links noch aufbauen zu können.
Der Tartarus: im Reich der Schatten
Hier spielen sich die meisten Kämpfe ab. Innerhalb der Geschichte wird erklärt, weshalb sich der Tartarus – ein riesiger Turm – genau auf dem Schulgelände errichtet. Die von normalen Menschen nicht bemerkte Stunde während des Wechsels von einem Tag zum anderen ist die Zeit, in der das Reich der Schatten entsteht. Schatten kriechen tatsächlich auch durch die Stadt. Doch dieser Turm ist die Wurzel des Unheils. Daher soll dieser näher untersucht werden. Dies geht aber nur nachts, weswegen ihr euch entscheiden müsst: Unternehme ich am Abend etwas mit Freunden, gehe auf Social Links ein, spiele in den Arcade-Hallen, führe bspw. einen Mini-Job im Café aus ODER aber besuche den Tartarus, um mitternachts hier zu kämpfen. Ihr entscheidet jeden Tag aufs Neue.
Anfänglich stehen hier vier Charaktere zur Verfügung: Yukari Takeba, Mitsuru Kirijo, Junpei Iori und natürlich ihr selbst. Boxer Akihiko Sanada ist zunächst noch verletzt und kann nicht teilnehmen, er stößt erst zu einem späteren Zeitpunkt hinzu. Mitsuru allerdings nimmt zunächst ebenfalls nicht aktiv am Kampf teil. In einer vorderen Ebene des Tartarus – quasi die Eingangshalle hierzu – leitet sie euch über Funk und mithilfe ihrer Persona durch die verschiedenen Gebiete. Sie besitzt ein extra angefertigtes Motorrad samt Funkverbindung, um mit allen Teammitgliedern in Kontakt zu stehen und euch mit Infos über die Arenen zu versorgen. Heißt, zu Spielbeginn lauft ihr mit drei Charakteren in und durch den Tartarus. Später werden es maximal vier Personen im Team sein. Dieser Eingangsbereich dient dazu, euer Team (vor allem später im Spiel) zusammenzustellen. Hier könnt ihr mittels [Menü]-Taste auch immer zwischenspeichern. In den Welten des Tartarus ist dies nicht möglich. Ihr seht in dieser Halle eine riesige Treppe als Eingang, die ihr zu Beginn auch tatsächlich nutzt. Danach steht euch ein Teleporter zur Verfügung, um euch auf bereits untersuchte Ebenen zu warpen. Links von der Treppe befindet sich zudem eine Tür mittels im Raum, ohne dass ein zusätzlicher Raum überhaupt sichtbar ist. Diese Tür ist für die anderen Mitglieder im Team offensichtlich nicht sichtbar. Sie führt in den Velvet Room – später mehr zu dessen Bedeutung! Der Turm selbst ist in verschiedene Bereiche aufgebaut, die immer mit weiteren Treppe nach oben hin verbunden sind. Die Gebiete darin kann man ganz gut als Labyrinth beschreiben, die sich erst mit dem Erkunden auf der Karte links unten auf dem Bildschirm aufdecken. Via [L1]-Taste ist diese Karte komplett aufklappbar, um sich einen besseren Überblick zu verschaffen. Ziel dieser Dungeons, wie man sie sicherlich auch bezeichnen kann, ist die nächste Treppe. Manchmal gibt es genau hier stärkere Zwischengegner als Wächter zwischen den Gebieten. Innerhalb der Gebiete kriechen Schatten auf dem Boden, die euch bei Sichtung angreifen. Hier sollte man sich selbst anschleichen und einen guten Moment abwarten. Attackiert ihr diese nämlich von hinten, seid ihr im nun folgenden Kampf im Vorteil und könnt als erste über die ganze Gruppe hinweg attackieren. Greifen sie euch zuerst an, sind die Schatten im Vorteil und sind zuerst am Zug. Innerhalb der Dungeons gibt es aber auch viele Items. Diese befinden sich leuchtend an zu zerstörenden Säulen – wenn man es so beschreiben kann. Diese seltsamen Gebilde befinden sich überall und geben euch allerlei Kram, der zumindest am Anfang der Reise noch recht nutzlos erscheint. Sie kann man zu Geld machen, denn davon kann man in Persona 3 Reload nie genug bekommen. Aber es gibt auch Items für den Kampf. Das sind nicht nur Heilmittel, sondern auch diverse Zauber wie Eis, Feuer, Licht oder Dunkelheit. Da man diese zunächst nicht wirklich irgendwo käuflich erwerben kann (oder aber nur für sehr viel Geld), sind sie gerade für schwerere Kämpfe unabdingbar. Denn so können auch Charaktere ohne diverse Zauber im Repertoire diese per Item durchführen. In den vielen Schatzkisten gibt es weitere Materialien, Items aber auch Ausrüstung für eure Charaktere.
Ziel ist es, stets eine weitere Etage nach oben zu gelangen. Somit geht es stetig im Turm aufwärts. Startet ihr quasi in Etage 1, werden es irgendwann mehr als 250 Etagen sein. Die Gegner darin werden selbstverständlich immer stärker, geben euch dafür aber auch bessere Items und mehr Erfahrungspunkte. Hier sammelt ihr natürlich auch Geld oder neue Personas. Wollt ihr den Tartarus verlassen, weil ihr inzwischen zu schwach seid, euch die Heilmittel ausgehen oder generell eine Pause braucht, so geht dies anfangs nur mit einem Teleporter. Denn einmal eine Treppe nach oben gestiegen, ist der Rückweg verschlossen. In einigen Etagen gibt es einen One-Way-Teleporter, um zum Eingangsbereich zurückzukehren. Hier kann dann gespeichert oder auch das Team gewechselt werden. In den Zwischenbereichen – jene mit den Wächtern als Zwischenbosse – gibt es grundsätzlich Teleporter, um sich vorab zu sammeln, im Vorderbereich der Halle abzuspeichern und genau an diese Stelle zurückzukehren. Allerdings könnt ihr bei einem Run nicht unendlich weit nach oben steigen. Es gibt storybedingt immer nur gewisse Gebiete zu erkunden, danach ist der Tartarus zur nächsten Ebene verschlossen und öffnet sich erst mit dem Fortgang der Geschichte und den Mondphasen. Das heißt aber nicht, dass ihr nicht trotzdem bereits besuchte Orte nochmals erkunden könnt. Denn hier könnt ihr weiterhin Schatten jagen, Erfahrung sammeln, Karten einnehmen und neue Aufgaben erledigen: Denn ab einem gewissen Zeitpunkt in der Geschichte verirren sich auch unschuldige Menschen, die die Dark Hour erleben aber über keine Persona verfügen, im Tartarus. Diese müsst ihr suchen und retten. Dafür steht euch nur eine gewisse Zeit zur Verfügung, andernfalls werden sie von den Schatten vereinnahmt und ihr könnt sie nicht mehr befreien. Dass Menschen überhaupt verschollen sind, erfahrt ihr einerseits durch Elizabeth, die zum Velvet Room gehört. Aber deren Namen finden ihr auch an einer Infotafel vor der Polizei beim Paulownia-Einkaufszentrum. Für deren Rettung gibt es hier auch Belohnungen in Form von Geld oder speziellen Gegenständen für eure Ausrüstung. Außerdem könnt ihr in den Gebieten trotzdem immer wieder Schatztruhen finden und öffnen. Für einige besondere Truhen benötigt ihr aber sogenannte Zwielichtfragmente, die ihr selten im Tartarus findet, anfangs vor allem in der normalen Oberwelt oder ihr regelmäßig von Elizabeth bekommt. Manche Truhen benötigen einen, manche zwei und einige sogar drei dieser Items, weswegen sie immer recht schnell verbraucht sind. Mit ihnen könnt ihr auch die große Uhr im Eingangsbereich des Tartarus aktivieren – das kostet euch satte sieben Stück – um die TP und SP all euer Charaktere aufzufüllen. Manchmal gibt es diese Uhr auch direkt in den Dungeons. Das ist manchmal wichtig, da die Kämpfe viel SP verbrauchen und es nur wenig Items gibt, um diese zu jeder Zeit zu füllen. Deswegen ist die Zeit, die ihr im Tartarus verbringen werdet, stets begrenzt. Spätestens, wenn euch keine SP mehr zur Verfügung stehen oder ihr die stärksten Heilmittel dazu nicht verbrauchen und ggf. für harte Bossfights aufsparen wollt, verlasst ihr den nämlich Tartarus wieder für diese Nacht. Im Tartarus vergeht für euch als Spieler keine Zeit. Ihr könnt hier also so lange verweilen, wie ihr das möchtet. Verlasst ihr diesen, startet der nächste Tag mit Schule (ausgenommen: sonntags).
Eure TP, die Lebensenergie eines jeden Charakters, könnt ihr dagegen durch eine Vielzahl an Heilmittel auffrischen oder aber ihr nutzt eure Skills mittels [R1]-Taste. Damit wird die Energie der gesamten Gruppe einmal gefüllt. Dazu benötigt ihr lediglich mindestens einen Charakter im Team, die eine Persona mit Heilfähigkeiten besitzt: zu Beginn ist das vor allem Yukari.

Die Kämpfe
Diese finden rundenbasiert statt. Die Gegner im Tartarus sind oft grundverschieden und teils schon eigenartige Gestalten. Die am Boden kriechenden Schatten, die den Kampf einläuten, sehen zunächst zwar fast immer gleich aus, jedoch beherbergt jeder Kampf dann die eigentlichen Gegner – je Tartarus-Gebiet. Diese Wesen unterscheiden sich einerseits in Form und Optik, sie besitzen außerdem unterschiedliche Stärken und Schwächen.
Dazu verinnerlicht man im Laufe der ersten Kämpfe nach und nach die Angriffsmöglichkeiten, die durch Symbole gekennzeichnet sind. Das Kampfsystem bietet dabei Magieformen (diese benötigen SP), wie auch Formen der physischen Angriffe (diese verbrauchen TP). Zur Magie zählen vor allem Blitz, Eis, Feuer, Wind, Dunkelheit und Licht. Jede Kategorie hat entsprechende Symbole und Farben: gelb, blau, rot, lila und weiß. Zudem gibt es drei orangefarbige Symbole, die verschiedenartige physische Angriffe aufweisen: Faustschlag, Durchbohrung und ein Zahnradsymbol für weitere Schläge. Diese Angriffe verbrauchen TP, die eigene Lebensenergie. Jeder Gegner ist nach diesen insgesamt neun Symbolen gekennzeichnet – und alle Symbole beherbergen beim ersten Aufeinandertreffen überall Fragezeichen. Das heißt, ihr müsst die Stärken und Schwächen zunächst herausfinden. (Fast) jeder Gegner verfügt über Schwächen, denen er besonders ausgeliefert ist. Es gibt aber auch Attacken, gegen die sie eine hohe Widerstandskraft haben. Einige Gegner haben sogar die Möglichkeit, bestimmte Angriffe komplett abzublocken. Dann richten sie gar keinen Schaden aus. Oder sie werfen diese auf den Angreifer zurück, was mittels eines roten Umlenkpfeils auf diesem Symbol gekennzeichnet wird. Im besten (oder schlimmsten) Fall heilt ihr euren Gegner sogar, weil sie bspw. Feuer vertragen und damit noch Lebenspunkte dazubekommen. Im Umkehrschluss heißt das bei einem Gegnermix, dass bspw. eine auf alle gerichtete Blitz-Attacke zwei Gegner schadet und zwei heilen könnte. Hier sieht man schnell, wie die Strategie ins Spiel geführt wird.
Solange ihr die Gegnerform noch nicht kennt, heißt es ausprobieren. Findet ihr Stärken und Schwächen heraus, merkt sich das System diese für die Zukunft. Im Kampf könnt ihr euch die Schwäche mittels [R1]-Taste dann sofort anzeigen lassen. Ist keine vorhanden oder hat euer Charakter keine Möglichkeit, diese Schwäche durch die eigene Kampfkraft oder durch Items auszunutzen, wird euch das gesagt und/oder ein Fragezeichen angezeigt. Gerade zu Beginn ist dies eine Art Tüfteln und man bombardiert den Kontrahenten mit Feuer, Blitz, Eis und was man nicht alles zur Verfügung hat. Manchmal bemerkt man dabei, dass auch der Einsatz der eigenen getragenen Waffe ausreichen kann, um eine Schwäche herauszufinden. Diese physischen Angriffe richten sich ebenfalls nach den orangefarbigen Symbolen. So gilt Yukaris Bogen bspw. als Durchbohrung, während Schwerter eher zu den Hieb- und Stichwaffen zählen. Dass Akihiko Sanada als Boxer eher Schläge austeilt, ist ebenso klar. Hier muss also, sobald das klar ist, keine Persona gerufen werden und man verbraucht weder SP noch TP. Wichtig ist: Schlagt ihr den Gegner aufgrund der Schwäche (oder auch durch einen kritischen Schaden) zu Boden, sieht er Sterne. Könnt ihr alle im Kampf befindlichen Gegner auf diese Weise zu Boden werfen, könnt ihr einen sogenannten Großangriff mit dem gesamten Team auf alle Schattenwesen starten. Dies zieht in der Regel weitaus mehr Energie ab, als es Einzelangriffe können. Der Clou der Kämpfe ist also, die Schwäche der Gegner auszunutzen, damit diese gar nicht erst zum Zug kommen. In weiteren Kämpfen, in denen dann die Schwäche längst bekannt ist, sucht euch die [R1]-Taste dann automatisch das passende Item oder die Persona heraus, um direkt anzugreifen, was eine lange Suche in der Liste von Items etc. unnötig macht. Das gilt auch beim Heilen von Statuseffekten des eigenen Teams durch Items mittels der [Viereck]-Taste. Das ist sehr praktisch und ermöglicht einen schnellen Spielablauf in Kämpfen.
Nun, die beschriebenen Werte samt Stärken und Schwächen treffen aber auch auf das Heldenteam zu. Zugrunde liegt hier die Persona, die jeden Charakter begleitet. Jedes Teammitglied verfügt – außer dem Haupthelden – über eine einige Persona. Diese wird im Kampf mit der [Dreieck]-Taste ausgewählt. Attackieren euch eure Gegner, basieren die Schwächen und Stärken, wie auch Widerstände auf eure Persona. Unser Boxer hat bspw. eine auf Elektroangriffe spezialisierte Persona. Insofern ist er widerstandsfähig gegen Blitzangriffe der Gegner. Fechterin Mitsuru, die später aktiv am Kampf teilnimmt, ist auf Eisangriffe spezialisiert. Anfällig ist sie vor allem für Feuerattacken. Yukari mit ihrem Bogen ist auf Windattacken spezialisiert und stellt die vermutlich beste Heilerin im Team dar. Junpei nutzt insbesondere physische Angriffe und Feuer als magische Komponente. Diese Attacken führen die gerufenen Persona aus. Habt ihr die Persona ausgewählt, erscheint eine Liste der bis zu acht möglichen Angriffs- Verteidigungs- und Heilmöglichkeiten. Damit ist die Persona im Grunde DER Garant für den Kampf nebst der Waffe in euren Händen. Magische Angriffe und Statusveränderungen benötigen SP – die gelbe Leiste eures Charakters. Die physischen Angriffe der Persona benötigen dagegen TP – eure blaue Lebensleiste. Und da es nicht nur bei den einfachen Angriffsmagieformen bleibt, gibt es weitere Magieformen für Statuseffekte, Heilung usw. Hierzu zählen Charme, Vergiftung, Verwirrung, Angst oder Wut. Heilen könnt ihr Statuseffekte mittels verschiedener Zauber oder mit Items, die ihr unter anderem im Tartarus findet, in Kämpfen bekommt oder teilweise auch kaufen könnt. Zu den Statusveränderungen gehören aber auch Zauberformen wie Angriffskraft oder Verteidigung stärken bzw. senken, die Agilität stärken/senken oder sogar Schutzschilder gegen physische oder magische Angriffe schaffen. Zudem gibt es Magieformen, die allem trotzen und daher nicht zu den neun großen Kategorien gehören. Natürlich gibt es auch Gegner, die einfach gegen alles – außer diesen Techniken – immun sind.
Da diese Möglichkeiten auch Gegner nutzen, können sie ihre Schwächen auch gut kaschieren: Nehmen wir Gegner, die gegen alle magischen Angriffe immun sind. Dann bleiben lediglich die physischen Angriffe. Doch genau für die erzeugt der Gegner nun ein Schutzschild und die Angriffe werden auf euch selbst zurückgelenkt. Dann ist guter Rat teuer, um mit den nur wenig verbliebenen Angriffsmöglichkeiten, die bspw. durch Viruseffekte und Allmachtangriffe vorhanden sind, nur wenig offen. Auch ihr selbst könnt derart agieren und eure Schwächen möglichst gut ausmerzen. Darunter mit eurer Ausrüstung, die ihr immerzu während des Spiels verbessert und erneuert: Hierzu zählen eure Waffen, die Rüstungen, Schuhe und ein besonderes Item – eine Kette mit völlig unterschiedlichen Effekten für euren Charakter – sagen wir mehr Feuerschutz für Mitsuru?

Der Großangriff ist eine kraftvolle Teamaktion gegen alle Gegner auf dem Feld
Ausrüstungen mögen anfänglich nicht so wirklich das Thema sein, doch haben diese während des Spielverlaufs immer größere Wichtigkeit. Eure Helden verfügen bis auf Fuuka und Hund Koromaru alle über vier wechselbare Items: deren jeweilige Waffe, die Rüstung, Schuhe und ein tragbares … sagen wir … Amulett als Kette. Als Hund trägt Koromaru keine Schuhe, deswegen fallen diese bei ihm weg. Fuuka nimmt dagegen nicht aktiv am Kampf teil, weswegen sie keine Waffe benötigt.
Zu Beginn tragen alle Helden ihre normale Ausrüstung. So bekam der Hauptheld, dem ihr einen eigenen Namen vergeben habt, ein Kurzschwert. Yukari verfügt über den einfachsten Bogen überhaupt und Junpei ist mit einem Langschwert ausgerüstet. Weitere Waffen sind Boxhandschuhe, einen Degen oder sagen wir allgemein eine Fechtwaffe. Es gibt Messer, Lanzen aber auch Äxte oder riesige Hämmer. Jede Waffe entspricht einer Kategorie, weswegen sie nicht zu 100% auf die Beschreibung passt. Waffen wie auch andere Ausrüstungen findet ihr im Tartarus vor allem in den Truhen, für die ihr teilweise aber Zwielichtfragmente benötigt. Hier kommen schon mal ganz ulkige Sachen hervor, wie zum Beispiel eine Baseball-Keule samt Stacheldraht für Junpei. Alle Waffen verfügen über eine gewisse Angriffsstärke, weswegen sie im Kampf immens wichtig sind. Zu der normalen Kampfkraft besitzen einige Waffen zusätzliche Eigenschaften. Sie können bspw. Schock oder Gift bewirken. Dadurch lohnt sich der Einsatz während der Kämpfe noch mehr. Alle Waffen besitzen dafür eine gewisse Treffsicherheit. Auch diese kann sich von Waffe zu Waffe ändern, weswegen diese durchaus gut gewählt sein sollte. Lohnt es sich zum Beispiel einen Bogen mit Giftchance zu entfernen, während man einen Bogen mit nur 13 mehr Angriffspunkten ausrüstet? Ähnliche Eigenschaften gibt es bei der Rüstung, die euren Schutz gegen gegnerische Angriffe erhöht. Daher solltet ihr darauf achten, immer passende Rüstungen zu tragen und nicht bei den schwächsten Modellen zu bleiben. Zu den besonderen Eigenschaften zählen bspw. mehr Agilität zum Ausweichen oder eine größere Abwehrfähigkeit gegenüber Eis. Ziemlich identisch sind die Eigenschaften der Schuhe, mit denen ihr eine noch weiterhin verbesserte Standfestigkeit in der Verteidigung aufbaut und Eigenschaften nutzen könnt. Wer eine Weile spielt, erkennt die Schwächen eines jeden Kämpfers im Team und kann mit diversen Artikeln etwas entgegensteuern. Hier hilft auch das Amulett, um Statuseffekte aufzuheben, das Glück zu erhöhen (gut bei Insta-Kills) oder bessere Ausweichmöglichkeiten bei Feuer, Wind und mehr zu gewährleisten.
Dafür müsst ihr aber nicht nur durch den Tartarus streifen, ihr könnt diese Items auch an insgesamt drei Stellen im Spiel erwerben. Alle befinden sich im Paulownia-Einkaufszentrum. Der erste und wohl wichtigste Anlaufort ist die Polizei. Hier werdet ihr mit allem für jeden Charakter ausgerüstet, könnt diese Ausrüstung hier aber auch verkaufen, wenn ihr sie nicht mehr benötigt. Der einzige Nachteil ist: Das Zeug ist echt teuer! Gerade zu Beginn habt ihr nämlich kaum Geld. Wenn ihr dann alles benötigt und eine Rüstung schon 15.000 Yen kostet, ist das viel. Dann gibt es meistens erst mal nur eine und man muss durch Nebenjobs oder im Tartarus frisches Geld verdienen. Je höher die Ebenen, desto besser werden Erfahrungspunkte und Verdienst – aber auch umso teurer neue Ausrüstung. Zum Glück gibt es hier immer mal wieder Angebote, wo ihr etwas Geld sparen könnt und dadurch mehr einkaufen solltet. Selbiges gilt übrigens für die Apotheke gleich nebenan, um sich gerade zu Beginn mit Heilmitteln einzudecken. Wer seinen Mut schnell erhöht, kann ab dann abends in den Club Escapade innerhalb des Zentrums. An der Bar verkauft ein Herr ebenfalls ein paar wenige aber durchaus nützliche Gegenstände. Nicht alles gibt es hier unendlich. Die besondere Amritit-Halskette, die vor allen Statuseffekten schützt, kostet 500.000 Yen. Hierfür muss man eine Weile sparen. Der Bar-Verkäufer hat aber auch einige weitere Dinge auf Lager: Materialien. Klar, ihr bekommt Vieles davon innerhalb eurer Kämpfe aber irgendwann kommt der Zeitpunkt, wo man dann doch hier zugreift. Im Verlauf der Geschichte eröffnen nämlich weitere Geschäfte im Einkaufszentrum. Eines davon ist die Boutique. Die Besitzerin kennt die Geschichte der Schatten und unterstützt euch daher kostenlos mit weiterer Ausrüstung, Items und Skillkarten. Was ihr dafür benötigt? Entsprechendes Roh-Material, aus dem ihr Waffen, Rüstungen oder auch Amulettes herstellen könnt. Ihr bekommt dieses fast ausschließlich im Tartarus. Dies lagert in besonderen und in der Regel grünlich gestreiften Truhen, die es vor allem hinter den roten MONAD-Türen gibt. Aber erst, nachdem ihr den oder die Gegner zuvor bezwungen habt. Mit dem Material geht ihr in die Boutique und könnt dieses hier einsetzen. Okay, ganz so einfach ist es dann doch nicht. Denn zur Herstellung einer neuen Waffe beispielsweise braucht es weitere Materialien, wie Amethyst, Türkis, oder einen Malachit. Alles gibt es während der Kämpfe nebenbei. Was viel schwieriger zu bekommen ist: Items der Personas. Diese erschaffen ganz besondere Dinge, während sie Erfahrungspunkte erhalten. Zu diesen Materialien gehören u.a. die Seelenseeträne und viele weitere Artefakte. An diese zu kommen, ist daher nicht ganz so einfach. Insgesamt aber kostet die Ausrüstung an diesem Ort nicht noch extra Geld. Es lohnt sich, hier immer wieder vorbeizuschauen. Was den Club angeht, kauft ihr an der Bar entsprechendes Material, um dieses in der Boutique zu verwenden. Hierzu zählt das Item Homunkulus, das euch vor Insta-Kills schützt und sich stattdessen opfert. Denn fällt der Teamführer, ist der Kampf für die Gruppe vorbei. Gerade in den Endzügen des Spiels gibt es starke Gegner, gegen die man sich mit diesem Item wappnen kann. Mit neuen Skillkarten könnt ihr beliebte Personas ausrüsten oder ihr erwerbt hier besondere Gegenstände. Im ebenfalls erst später neu eröffneten Be blue V könnt ihr dagegen die Zeit nutzen, um ältere Angriffsmöglichkeiten der Personas euer Team-Mitglieder, die sie verlernt haben, erneut zu lernen.
Schiebt man die Ausrüstung, Personas und derer Shops einmal beiseite, gibt es natürlich zahlreiche weitere Shops zu erkunden. Im Chagall-Coffee könnt ihr einen Kaffee trinken oder wie auch im Be blue V Nebenjobs antreten. Die Karaoke-Bar gibt euch die Möglichkeit vor Publikum zu singen. Dies steuert ihr allerdings nicht selbst, dafür erhöht ihr auch hier eure Sozialwerte. Ganz ähnlich ist es der Arcade-Halle „Game Parade“. Immer wieder stehen euch hier verschiedene Games zur Verfügung, bei denen sich anschließend bestimmte Werte von euch oder eurer gerade ausgerüsteten Persona erhöhen. Die Games hören sich beinahe schon wie gewisse SEGA-Spiele an, bspw. House of the Deceased. Real Wheel Racer erinnert dagegen schon irgendwie sehr an OutRun. Vor der Halle könnt ihr auch den UFO-Catcher bedienen und zeitweise süße Jack Frost Figürchen angeln.
Verlasst ihr das Einkaufszentrum und besucht tagsüber Port Island Station, so könnt ihr hier das Kino „Screen Shot“ besuchen, am Wochenende dort auch arbeiten oder bei der Blumenverkäuferin vorbeischauen. Sie bietet neben Blumen auch gewisse Samen an, die ihr wiederrum im Wohnheim auf dem Dach einpflanzen könnt. Hier bekommt ihr Lebensmittel, die im Kampf hilfreich sind. Überall stehen übrigens immer wieder Getränkeautomaten, dessen Getränke ebenfalls TP oder SP etwas auffrischen. So auch in der Iwatodai Station: Einkaufsstraße. Schaut hier bei Wildduck Burger vorbei oder geht in den Shops innerhalb der Stockwerke etwas essen. Der dortige Internet-Shop verkauft gewisse Software, die am PC im Wohnheim nutzbar ist und ebenfalls Werte erhöht, euch neue Eigenschaften verpasst oder gar die eigene Ernte verbessert. Manche Shops bieten fast schon etwas wie Spielerei. Ihr könnt euch Essen kaufen, dies im Wohnheim in den Kühlschrank stellen – und dann frisst es einem einfach ein Mitbewohner frech weg, weil es zu lecker war, und hinterlässt euch einen Zettel. *seufz* Einige Shops gibt es sicherlich vor allem deswegen, da sich hier Szenen der Social Links abspielen. Damit diese Geschäfte nicht nonstop grundlos unbetretbar sind, könnt ihr diese nutzen und dabei auch eure Sozialwerte auffrischen. Nicht zu vergessen die Bäckerei innerhalb der Highschool, wo ihr Brot kaufen könnt.
Fressolympiade: Burger-Wettessen
Ihr rekrutiert neue Mitglieder während des Spielverlaufs. Fuuka ist das erste neue Mitglied im Team, deren Persona noch viel stärker auf die räumlichen Fähigkeiten ausgerichtet ist und daher Mitsuru ersetzt. Diese nimmt dann am direkten Kampfeinsatz teil. Aber das war es nicht gewesen. Mit den neuen Mitgliedern gibt es neue Stärken, Schwächen und damit auch Ausrüstungen, um die ihr euch kümmern müsst. Alle ziehen ins Wohnheim ein, wo ihr mit diesen auch interagieren könnt. Storybedingt steht zudem nicht immer jeder zur Verfügung. Daher sollte man immer darauf achten, dass die Ausrüstung und Levels der Charaktere passen. Allerdings geht das ganz schön ins Geld. Nur ab und zu gibt es Angebote bei der Polizei – dem regulären Waffenverkäufer – oder in der Apotheke, wo man gerade zum Spielstart ein paar Heilmittel kaufen kann. Oft schnappt man sich dort eher nur paar Dinge, da die Preise sofort in die Tausende gehen. Es gibt also zwei Möglichkeiten, sich hier Abhilfe zu schaffen: erstens Geld verdienen oder die Items woanders beschaffen. Geld verdienen geht vor allem in den ersten Spielstunden durch Nebenjobs. Insgesamt drei Arten gibt es innerhalb des Spiels, wobei für eine lange Zeit nur zwei angeboten werden: Nebenjob im Café im Einkaufszentrum oder im Kino. Letzteres ist nur am Wochenende nachmittags möglich, das Café könnt ihr abends besuchen. In der Regel senden auch diese E-Mails zu, um euch über den möglichen Job zu informieren. Manchmal legen sie einen Bonus drauf, weil gerade viel los ist und sie extrem dringend Hilfe benötigen. Auch hier geht dann eben ein ganzer Nachmittag oder Abend drauf. Das Geld steckt man dann zumeist in die eigene Ausrüstung. Wer ein paar Schritte vom Kino entfernt beim Blumenhändler verschiedene Saaten kauft, kann diese (erst ab einem bestimmten Zeitpunkt verfügbar) im Wohnheim auf der Dachterrasse Lebensmittel anpflanzen. Hier gibt es Tomaten, Kartoffeln, Zwiebeln oder Spinat. Diese helfen euch, bestimmte Statuseffekte im Spiel zu relativieren. Spinat füllt eure SP auf, also fleißig Spinat essen, sagte schon Popeye damals! Außerdem gibt es an vielen Plätzen Getränkeautomaten mit verschiedenen Sorten. Einige davon stellen eine winzige Kleinigkeit an SP zur Verfügung, andere TP. Allerdings könnt ihr hier meist nur zwei bis drei Dosen kaufen, ehe sie ausverkauft sind und ihr bis zum Nachfüllen warten müsst. Dennoch helfen auch diese während der Kämpfe im Tartarus. Getränkeautomaten gibt es auch im Wohnheim.
Im Wohnheim stehen euch zudem allerlei Möglichkeiten zur Verfügung, um euren eigenen Status zu verbessern oder jenen eurer Freunde. Dazu verbringt ihr mit ihnen Zeit: bepflanzt gemeinsam die Dachterrasse, bildet Lerngruppen, lest gemeinsam oder stellt euch in die Küche und kocht.
Auch im Wohnheim gibt es sehr viele Besonderheiten. Immerhin kommt das Team hier zusammen und bereitet sich auf alles vor, was im Spiel so ansteht: Prüfungen für die Schule, das Abendmahl, der Gang in den Tartarus oder tolle Filmabende. Das Wohnheim bietet jede Menge Unterhaltung und Potential, um die Charaktere und deren Miteinander zu stärken. Toiletten gibt es hier übrigens auch, um euch mal zu erleichtern bzw. zu erfrischen.
Jeder der Mitbewohner hat hier ein eigenes Zimmer und natürlich – wie sollte es auch anders sein – leben hier nur die Persona-Nutzer, sonst kein anderer Studierender. Sind hier zunächst nur Yukari, Mitsuru und Akihiko daheim, sind es schon bald auch Junpei, Fuuka und weitere Charaktere. Hund Koromaru zieht ebenfalls ein und will Aufmerksamkeit. So wie jeder andere Charakter auch. Zu Beginn ist dies noch nicht deutlich, da ihr euch meistens im eigenen Zimmer aufhaltet und hier an einem Computer lernen oder sonntags auch zocken könnt, einen TV besitzt und somit hier vor allem eins tut: Shopping-Sendungen schauen oder lernen! Das ist wichtig, um euren Sozialwert „Wissen“ zu steigern, wichtig für eure Schulprüfungen. Mit der Zeit finden sich aber auch Lerngruppen, die sich dann normal im Erdgeschoss und Gemeinschaftsbereich zusammenfinden. Hier gibt es einen großen Tisch zum Lernen aber auch zum Essen. Der Sitzbereich dagegen hat eine coole Sofa-Landschaft, auf der zunächst Gespräche stattfinden, die vielmehr storybedingte Inhalte bieten. Konkrete Planungen dagegen finden in der Kommandozentrale statt, wo riesige Bildschirme ihren Platz finden und man schnell feststellt, im Wohnheim gibt es irgendwie überall Kameras. Das hat schon fast etwas von „du bist nicht allein“ aus der „Person of Interest“-Serie. (Hier nennt sich das wohl Persona of Interest?) Ab und an dürft ihr hier Videos aus den Zimmern der anderen anschauen und ihnen quasi hinterherspionieren. Sagen wir besser, hier erfahrt ihr mehr über deren Bedürfnisse, Gedanken und auch Ängste. Das ist vielmehr ein Schmankerl aus Persona 3 FES. Einsätze werden zumeist in dieser Zentrale besprochen, in der Regel auch mit Ikutsuki, der euch mit Rat und Tat aber auch mit immer neuen (seiner Ansicht nach witzigen) Sprüchen zur Seite steht. Das alles ist aber zunächst eher noch Geplänkel drumherum.
Aber das ist noch nicht alles, was ihr größtenteils nur ihm Wohnheim durchführen könnt: Ab einem bestimmten Zeitpunkt wird euch die Dachterrasse freigegeben, auf der ihr selber Gemüse anpflanzen könnt. Den Samen dazu bekommt ihr bei der Blumenhändlerin für ein paar Yen. Nachdem das Gemüse dann ein paar Tage heranwuchs – ihr werdet darüber informiert – könnt ihr es auf dem Dach auch ernten: Tomaten, Zwiebeln, Spinat, … jede Sorte bringt euch Items für den Kampf und heilt Statusveränderungen oder füllt TP oder SP auf. Eure Ernte könnt ihr, da sie zunächst eher mickrig ausfällt, auch verbessern. Zum einen damit, wenn ihr euch mit einem Mitbewohner um die Ernte kümmert. Aber es gibt auch weitere Möglichkeiten, die euch Verbesserungen bringen. Im Foyer des Wohnheims gibt es einen Gemeinschaftscomputer, an dem ihr verschiedene Software einspielen könnt. Zwar müsst ihr diese zuvor erst käuflich erwerben aber das lohnt. Ihr könnt damit nicht nur euch selbst stärken, sondern auch Erträge der Ernte verbessern, für mehr Gehalt bei Nebenjobs sorgen usw. Software gibt es jede Menge, um euch zu stärken. Aber auch hier gilt, dass alle Aktionen mit euren Mitbewohnern, die Lerngruppen oder die Lernsoftware den gesamten Abend für euch verbrauchen. Ihr habt also auch hier die Qual der Wahl.
Das geerntete Gemüse könnt ihr übrigens nicht in der Küche zum Kochen verwenden. Zum Kochen fordert euch eher einer eurer Freunde auf. Auch findet ihr das gekochte Essen anschließend in eurem Inventar wieder und dient euch im Kampf. Denn das sichert euch größere Heileffekte bspw. für die gesamte Gruppe. Gerade zu Beginn der Reise, wo noch nicht alle Heilstufen per Magie erreicht sind oder nicht ausreichen, helfen diese Items sehr weiter. Immerhin heben sie auch Angriff oder Verteidigung der gesamten Gruppe an. Dies sind magische Elemente, die alle Personas erst später lernen, bei den ersten starken Schatten-Gegnern jedoch von großer Bedeutung sind.
Persona 3 Reload hat damit einen sehr hohen Anteil an – ich möchte es mal eine Art „Life-Simulation“ nennen. Denn neben der Tartarus-Erkundung geht es im Spiel zu sehr großen Teilen darum, euch mit anderen Personen zu beschäftigen und mit ihnen zu interagieren: eure Team-Mitglieder und die Social Link Aktivitäten. Damit ist das Spiel auch sehr textlastig. Das beginnt in den Schulaktivitäten, den immer wieder stattfindenden Prüfungen mit Antwortmöglichkeiten zwischendurch, das Miteinander und Füreinander innerhalb der Club-Aktivitäten, am Wochenende und mit den eigenen Freunden. Dies betrifft auch Tiere, insbesondere der später eigene Hund Koromaru. Im Tartarus könnt ihr beispielsweise auch Katzen befreien, die euch dann immer wieder mit Zwielichtfragmenten versorgen, die ich für die besonderen Schatztruhen und für die Uhren benötigt. Selbst Elizabeth vom Velvet Room vergibt Aufträge und möchte ganz nebenbei das Alltagsleben kennenlernen.
All diese Dinge dienen aber einem höheren Zweck: Sie erweitern euer Repertoire in Form der Sozialwerte, der Social Links aber auch hinsichtlich eurer Performance innerhalb der Dark Hour. Die Kombination aus all den Bindungen und dem Aufleveln während der Kämpfe im Tartarus setzt neue Eigenschaften frei. Zu Beginn eurer Reise könnt ihr insgesamt sechs Persona bei euch tragen. Später verdoppelt sich diese Zahl nach und nach. Neue Persona bekommt ihr im Tartarus durch Karten. Arkana-Karten gibt es auch innerhalb von Schatztruhen, dies aber nur an ganz speziellen Orten. Nicht direkt zu Beginn, sondern erst in weiteren Höhen des Tartarus-Turms tauchen riesige rote Tore – die Monad-Tore – auf mit ganz speziellen Herausforderungen und auch Schätzen. Die Kämpfe darin sind schwieriger. In der Regel wartet hier ein starker Schatten, der sich optisch beim Hinlaufen von denen im normalen Dungeon unterscheidet. Ob hier ein oder mehrere Gegner warten, das weiß man vorher auch hier nicht. Besteht ihr den Kampf, gibt es anschließend zwei Kisten. Hier gibt es Materialien zur Kreation von Waffen und Rüstungen, Aufzeichnungen der Forschenden von vor zehn Jahren oder neue Arkana-Karten. Mit dem Besitz dieser verändern sich eure Möglichkeiten im Tartarus, im Velvet Room bekommt ihr neue Spezialfusionen oder ihr seid grundsätzlich in der Lage, bestimmte Personas zu erschaffen – zum Beispiel Thor, Gott des Donners – oder zu günstigeren Preisen neu zu erwerben. Dadurch lebt das Spiel und erweitert sich stetig. Diese Art und Weise zieht sich über so ziemlich die gesamte Spielzeit hinweg. Es gibt immer etwas Neues zu entdecken, es kommen Dinge dazu und neue Persönlichkeiten wollen etwas von einem. Das Spiel baut sich immerzu weiter auf.

Zwischen Highschool, Dark Hour, Kampf und dem realen Leben: alles vereint in einem Spiel
Eine der wichtigsten Anlaufstationen im Spiel ist der sogenannte Velvet Room. Dieser ist über zwei Stationen im Spiel zu betreten: innerhalb der Eingangshalle während der Dark Hour sowie im Paulownia-Einkaufszentrum. Da dieses zu jeder Zeit verfügbar ist, könnte ihr den Velvet Room praktisch täglich nutzen. Die erste Reise hierhin erfolgt allerdings noch im Schlaf innerhalb eines Traums. Im Velvet Room findet ihr zwei Persönlichkeiten vor. IGOR ist der Herr, der euch zu Beginn die wichtigsten Dinge erklärt. Betreten könnt ihr den Raum im Übrigen ohnehin nur deswegen, weil ihr den Vertrag des mysteriösen Jungens zu Spielbeginn unterschrieben habt. Auf diesen werdet ihr hier auch immer wieder aufmerksam gemacht. Auch Elizabeth ist Teil des Vevlet Rooms, wenngleich sie normalerweise vor den einzelnen Türen steht und euch hinein begleitet. Auch diese in die Landschaft gestellte einzelne Tür könnt nur ihr sehen, nicht euer Team.
Hier kümmert ihr euch um eure Personas. Dafür stehen euch verschiedene Unterpunkte zur Verfügung. Zunächst einmal ist das Kompendium interessant, denn hier wird jede Persona gelistet. Dabei ist es egal, wie ihr sie überhaupt bekommen habt: über Fusionen oder als Karte innerhalb der Tartarus-Kämpfe. All diese Personas könnt ihr hier regelmäßig aktualisieren. Denn zieht ihr mit euren bis zu zwölf Personas in den Kampf, erhalten diese Erfahrungspunkte durch ihren Einsatz, steigen im Level und lernen neue Fähigkeiten. Dadurch, dass ihr mit weiteren Fähigkeiten-Karten die Werte der Persona verbessern und ihnen auch neue Moves beibringen könnt, ändern sich diese mit der Zeit vollständig. Damit ihr den letzten Stand im Kompendium stehen habt, könnt ihr sie hier aktualisieren. Von allein geht dies nicht. Dies hat einen einfachen Grund: Durch die Fusionen könnt ihr bestimmte Personas auch mehrfach erschaffen, dadurch haben gleiche Personas verschiedene Werte und Fähigkeiten. Nur welche davon wollt ihr registrieren oder eben nicht? Denn genau so, wie sie registriert sind, könnt ihr sie auch wieder ins eigene Team holen – für weitere Kämpfe oder neue Fusionen. Dieser Ruf von Personas kostet euch dann Geld. Die Höhe hängt von der Stärke der jeweiligen Persona ab. Im Velvet Room geht es natürlich vor allem um Fusionen. Die einfachen Fusionen stellen die Zweierfusionen dar. Dazu wählt ihr eine Persona in eurer Liste an und erfahrt dann auch sogleich, welche neue Persona daraus entsteht, wenn ihr sie mit einer anderen in eurer Liste fusioniert. Als Hinweis seht ihr ebenso, welche davon ihr bereits habt/hattet und welche dabei komplett neu ist – das heißt, auch noch im Kompendium fehlt. Abhängig für die Fusionen ist euer eigenes Level. Denn der Hauptprotagonist kann nur Personas mit maximal eurem eigenen Level fusionieren. Seid ihr bspw. im Level 50 und zwei Personas zusammen ergäben das Level 52, ist die Fusion zu diesem Zeitpunkt nicht möglich. Nachdem ihr also quasi die Bestätigung habt, dass ihr die Fusion beginnen könnt, werden deren Fähigkeiten miteinander vermischt. Die neue Persona verfügt bereits über einige Aktionen, weitere könnt ihr von den zu fusionierenden Personas hinzufügen. Nicht immer alles ist anwählbar und je nach Persona könnt ihr auch zunächst nur eine bestimmte Anzahl an Fertigkeiten übernehmen. Alles davon wird aber deutlich durch Häkchen zuvor angezeigt. Mit der Bestätigung beginnt IGOR mit der Fusion. Ist diese geglückt – nur extrem selten kann hierbei etwas schieflaufen – könnt ihr eure neue Persona nutzen. Man könnte sagen, das sind bis hierhin die Grundlagen des Velvet Rooms.
Denn es gibt noch viele weitere Möglichkeiten die IGOR euch hier bietet. Dafür sollte man ein Verständnis für die Personas bekommen, was beim ersten Spielen sicherlich ein Weilchen dauern könnte. Denn man wird schon ziemlich zugeworfen mit den verschiedensten Bestien, Charakteren, mythischen Wesen und gottähnlichen Gestalten. Tatsächlich bedient sich das Entwicklerstudio hier jeder Menge Wesen über die gesamte Bandbreite der ATLUS-IPs. Und diese geht immerhin auf Shin Megami Tensei zurück. Soll heißen, Fans der Reihe kennen viele dieser Personas bereits. So sind nicht nur Jack Frost und Abwandlungen davon mit dabei. Zu den ersten Personas neben „Orpheus“ gehören zweifelsohne „Einhorn“, der geflügelte unterweltähnliche „Gurulu“, ein „Engel“ und andere mysteriöse Gestalten mit Löwen- oder Schlangenköpfen – gerne auch als Mix usw. Jede diese Persona gehört einer ‚Arkana‘ an, wie ihr sie eben auch als Social Links pflegt: Liebende, Narr, Mond, Sonne, Hohepriester, Tod und mehr. Sie alle haben ihre eigenen Stärken und Schwächen und entsprechend auch Angriffsmöglichkeiten und Support-Fähigkeiten während der Kämpfe. Es ist daher sehr zu empfehlen, einen guten Mix bei sich zu tragen, um Heilfähigkeiten, Feuer/Blitz usw. sowie auch Licht/Dunkelheit abzudecken. Hinzu kommen Statusveränderungen für Gegner und auch des Teams, sprich Verteidigung/Angriff senken oder erhöhen, Statuseffekte wie Gift hinzufügen oder heilen. Entsprechend sollte man bei Fusionen aufpassen, auf welche dieser Fähigkeiten man verzichten kann, da sie auch andere Personas einsetzen können und welche unbedingt auf eine neue Persona übertragen werden sollte. Die Fusionen zeigen schnell, dass man dadurch stets starke Wesen rufen kann, die dem eigenen Level entsprechen. Außerdem können auch nur stärkere Personas auch stärkere Fähigkeiten eigeständig erlernen. Während Orpheus bspw. bei schwachen Feuerattacken praktisch stehenbleibt und eigenständig nichts Neues lernt, haben starke neue Personas sofort mittelstarke oder starke Attacken desselben Magietyps. (Übrigens, darüber hinaus gibt es noch schlagkräftigere Manöver.) Würdet ihr also bei eurem Startteam ohne Fusionen bleiben, würdet ihr niemals gleichzeitig alle Personas im Team aufleveln und stärken können. Das würde sich immens auf eure Kämpfe im Tartarus auswirken. Man muss auch nicht zwingend traurig sein, bestimmte geliebte Personas herzugeben. Denn es gibt unzählig viele coole weitere Wesen, welche die Aufgaben seines Vorgängers mit Bravour und noch besser übernehmen. Die Rede ist besonders von den göttlichen Personas und den Spezialfusionen, die IGOR ebenso anbietet.
Dafür braucht es einen Einblick in viele weitere Handlungsstränge im Spiel. Zunächst die Social Links: Je besser ihr euch um diese kümmert, desto weiter steigen sie im Rang. Entsteht bei Persona-Fusionen bspw. eine neue Mond-Persona und euer Mond Social Link hat den Rang 2, 5, 7 oder auch 10, so erhält die neue Persona des Arkana-Typs Mond nach erfolgreicher Fusion weitere Erfahrungspunkte. Dadurch steigt sie sofort im Level und erhält ggf. auch direkt neue Fertigkeiten. Um auf euer eigenes Level zurückzukommen: Seid ihr wie gesagt im Level 50, könnt ihr nur eine Persona mit maximal Level 50 fusionieren. Das hat Bestand. Doch darauf kommen dann die Social Link Erfahrungspunkte, weswegen ihr nun eine Persona auch höher als Level 50 in eurem Team habt. Da jede Persona maximal acht Fertigkeiten erlernen kann, entscheidet ihr außerdem, welche ihr von diesen vergessen wollt. Das kann eine ältere Fähigkeit sein aber auch die neue – sofern ihr diese nicht benötigt. In der Regel ersetzt ihr schwache Attacken durch stärkere, einfache Heilfähigkeiten durch verbesserte Versionen oder gebt sogar automatische Fähigkeiten hinzu. Diese sind durch einen gelbrunden Pfeil gekennzeichnet. Sie verstärken automatisch Attacken, Magie könnte nur noch die Hälfte an SP verbrauchen oder Insta-Kill-Fähigkeiten haben eine höhere Chance, euren Gegner außer Gefecht zu setzen (Bosse ausgenommen). Ihr überlebt einen Insta-Kill mit einem Lebenspunkt oder mit allen. Hier kann man sehr viel experimentieren. Zumal ihr durch Items eben auch Stärke, Magie etc. verbessern könnt, was die Schlagkraft eurer Personas verbessert. Anhand der Vielzahl an Fusionen wird aber auch klar, dass man diese Items besser bei den Team-Mitgliedern einsetzt, da sich deren Personas – abgesehen von deren Entwicklung innerhalb der Story – nicht verändern. Eure vielen Team-Mitglieder sind aber für die Fusionen mindestens genauso wichtig wie eure Social Links.
Neue Fusionsmöglichkeiten: Schafft ihr es, einen Social Link auf Stufe 10 zu bekommen, erhaltet ihr neue Möglichkeiten innerhalb der Fusionen. Ein Hinweis zeigt dann, „ihr könnt jetzt Persona xy fusionieren“. Dasselbe gilt, wenn ihr euch mit euren Teammitgliedern beschäftigt. Vertrauen sie euch, nachdem ihr öfter mit ihnen Zeit verbracht habt, gibt es auch hier neue Persona-Fusionsmöglichkeiten. Das heißt, dass ihr zwei identische Personas ab diesem Zeitpunkt nicht mehr zu Persona X, sondern zu Persona Y fusioniert. Damit entsteht ein komplett neues Wesen, das ihr so bislang nicht bekommen konntet – weder durch Karten im Tartarus, noch innerhalb der Fusionen. Dies geht erst ab diesem Zeitpunkt. Genau solche Personas sind dann mitunter auch notwendig, um Spezialfusionen durchzuführen. Das heißt natürlich, dass ihr euch um eure Bindungen stets kümmern müsst. Denn ab gewissen Momenten innerhalb der Story ist dies nicht mehr möglich. Fehlen euch Personas, könnt ihr mit diesen nicht mehr euer Kompendium füllen und müsst ggf. auf Spezialfusionen verzichten.
Spezialfusionen: Diese bietet euch IGOR im Gegenzug zu mehr als nur zwei Personas an. Sind dies anfänglich drei Personas, die sich zu einer neuen fusionieren, so sind dies später, vier, fünf, sechs und mehr. Hier kommt das Kompendium wieder ins Spiel, von dem ihr dann gelistete Personas nehmen könnt und entsprechend Geld bezahlt, sofern sich nicht alle in eurem aktuellen Team befinden. Habt ihr diese nicht einmal im Kompendium, könnt ihr sie nicht erhalten. Zu den ersten Spezialfusionen bis rund Level 40 gehören vor allem „Fortuna“, der „bleiche Reiter“ oder der „schwarze Frost“. Es folgen Personas wie „Kohryu“, ein gold-gelber Drache der chinesischen Mythologie als Zentrum der vier Bestien und über Ssu-Ling wachend. Oder „Thanatos“, den ihr neben „Orpheus“ im ersten Kampf zu Spielbeginn sehen konntet. Diese besonderen Fusionen bringen ganz besondere Personas zum Vorschein, die weitaus standfester sind im Kampf. Denn ihre Stärken liegen mitunter darin, dass sie hohe Widerstandswerte gegen viele Attacken aufweisen und weniger Schwächen haben. Zudem kommen sie mit Fähigkeiten um die Ecke, bei denen man sie fast nie wieder hergeben möchte: bspw. Angriff, Verteidigung und Agilität in einem Zug beim Gegner herabsetzen. Tat man dies sonst in einzelnen Zügen, sind auch solche Manöver im Kampf sogleich „göttlich“ und extrem hilfreich.
Darüber hinaus könnt ihr euch Fusionsmöglichkeiten der Zweifusionen auch auflisten lassen und weiterführende Informationen zum Velvet Room anschauen. Eins ist sicher: Je stärker ihr in den Kämpfen werdet, desto mehr Fusionsmöglichkeiten stehen euch im Velvet Room zur Verfügung. ABER: Denkt an euren Vertrag…
Sie ist eine der wichtigsten Ansprechpersonen im Spiel. Immerhin lauert sie quasi vor dem Velvet Room, beantwortet Fragen und gibt euch wichtige Infos sowie immer wieder die für die verschlossenen Tartarus-Truhen benötigen Fragmente. Vor allem aber hilft sich euch mit den verschiedensten Gegenständen, die ihr während des Spiels mehr oder weniger gut gebrauchen könnt.
Dafür müsst ihr allerdings auch etwas tun: Aufträge erfüllen. Und davon hat Elizabeth eine ganze Menge im Gepäck. Da diese völlig unterschiedlich freigeschalten werden, haben diese zwar jeweils eine Auftragsnummer, sind aber in keiner chronologischen Reihenfolge gelistet. Etwas mehr als 100 Aufträge dürften es sein, wovon einige sogar eine zeitliche Limitierung aufweisen und nach diesem gesetzten Zeitpunkt nicht mehr zu absolvieren sind. Man muss sich manchmal also auch etwas sputen. Was möchte Elizabeth von euch? Zum Beispiel das Getränk X, die Mahlzeit Y. Sehr oft müsst ihr Elizabeth einfach etwas bringen, was ihr innerhalb der Stadtgebiete bekommt oder aber im Tartarus. Dazu gehören Blumen, Schuhe, ein Weihnachtsgeschenk, eine Gaming-Konsole oder gleich drei Jack Frost Plüschis aus dem UFO-Catcher. Im Tartarus gibt es vor allem Dokumente, die sich zumeist am Ende der Tartarus-Abschnitte befinden und Einblicke in die Geschichte von vor zehn Jahren geben. Elizabeth informiert euch übrigens auch über neue Menschen im Tartarus, die ihr retten sollt, und wenn diese bislang versperrten Abschnitte freigelegt sind. Was bekommt ihr für eure Mühen? Verschiedene Materialien, Geld aber auch Klamotten. Diese könnt ihr nämlich im Tartarus wechseln und euch daher nur hier ankleiden, wie ihr wollt. Das gilt für jeden Charakter. Hierfür könnt ihr also jede Menge Dinge freispielen – darunter auch die Klamotten aus den Reisen. In Badekleidung durch den Tartarus rennen? Kein Problem! Doch die Aufgaben bestehen nicht nur aus Bringschulden. Ihr meistert auch Aufträge, indem ihr eine bestimmte Anzahl an Truhen öffnen, Schatten besiegt oder Personas fusioniert. Manche Persona-Aufgaben bestehen darin, einen bestimmten Typen zu besitzen, der dann wiederum auch eine ganz bestimmte Fähigkeit besitzen soll. Das heißt, die Persona muss diese entweder erst aus eigener Kraft lernen oder ihr müsst diese via der Skillkarten beibringen. Erst dann könnt ihr solche Aufträge beenden und es gibt weitere Aufgaben für euch. Aufgaben innerhalb des Wohnheims gehören hier auch dazu, was euch noch mehr dazu animiert, etwas für euer Team zu tun bzw. euch auch darauf hinweist, dass es diese Möglichkeiten ebenfalls gibt. Außerdem sollt ihr für Elizabeth bestimmte Gegner bezwingen, die im Tartarus lauern – zu diesen gehört der furchteinflößende REAPER, der nur innerhalb eines sehr hohen Levels eurerseits zu schlagen ist. Habt ihr seinen Kopf, wie Elizabeth es wünscht, bekommt ihr wieder etwas mehr für euer Inventar. Allerdings ist dieser Kampf nichts im Vergleich zu Elizabeth selbst, die sich euch ebenfalls entgegenstellt, um ihre eigenen Fähigkeiten zu testen. Hier braucht man schon mehr als Kampfkraft und Verstand, da die Entwickler hier erstens unbekannte zu befolgende Regeln integrierten, wie „keine Angriffe abblocken“ oder „nicht wiederbeleben“. Dazu bestenfalls mit ganz bestimmten Personas mit ganz speziellen Fähigkeiten in den Kampf gehen, die man nur durch Social-Link-Beendigungen etc. fusionieren kann. Andernfalls landet man in einer „Megidoloan“-Attacke, die einem 9999 EP abzieht und der Kampf damit direkt beendet ist. Warum schicken wir eigentlich nicht Elizabeth zum Endkampf gegen NYX? Dann brauchen wir als Spieler nur noch Popcorn. Im Ernst: Dieser Kampf ist vermutlich nur für 1% (oder weniger) aller Spieler interessant, der Rest quält sich hier nicht herum.
Elizabeth jedenfalls will darüber hinaus mehr über die Welt der Menschen lernen, weswegen ihr sie zu einem Date einladen könnt. Nicht nur zu einem, sondern gleich zu mehreren. Auch dies ist übrigens wichtig für den Kampf gegen sie, um am Ende bestimmte Personas zu fusionieren. Ihr stellt Elizabeth die Welt der Menschen vor, deren Interessen und wie sie leben. Ihr zeigt Elizabeth sogar euer eigenes Zimmer im Wohnheim. Damit bietet auch sie innerhalb des gesamten Spiels jede Menge Interaktionen, was einen gewaltigen Mehrwert in Persona 3 Reload schafft.
Level Up
Wie darf man sich das Spielgeschehen nun insgesamt vorstellen? Ihr startet im Level 1, welches auch eure erste Persona aufweist: Orpheus besitzt zum Start eine Attacke und muss auch ab Level 1 beginnen. Mit dem Besiegen von Gegnern erhalten Charakter und Persona jeweils Erfahrungspunkte. Je höher das Level bereits ist, desto mehr EP benötigen beide. Bei den Teammitgliedern ist dies eine recht einfache Formel: Charakter und Persona haben in der Regel immer dasselbe Level. Mit dem Level Up steigen die Werte des Charakters: SP steigen, die TP vergrößern sich und die Persona verändern ihre Werte hinsichtlich Stärke (physische Angriffe), Magie (magische Effektivität), Ausdauer (Fähigkeiten in der Verteidigung), Agilität (Ausweich- und Trefferraten) und Glück (kritische Treffer und Insta-Kills). Diese begründen also, wie gut man in den Kampf geht. Zudem gibt es bei bestimmten Level Ups neue Fähigkeiten. Besitzen die Personas anfangs oft nur zwei bis vier Kampfmöglichkeiten, können diese maximal acht Felder bestücken. Kommen dann neue Fähigkeiten hinzu, kann man eine der alten vergessen oder man verzichtet auf diese neue Fähigkeit. Das heißt natürlich auch, dass der Charakter selbst keine magischen Fähigkeiten einsetzen kann. Dieser nutzt nur die Waffe. Die Persona verfügt über alle weiteren Angriffsmöglichkeiten. Daher sind diese auch so unverzichtbar im Kampf gegen die Schatten.
Aufgebaut sind diese Fähigkeiten eigentlich ganz simpel: schwach, mittel und schwer. Sie sind auf einen Gegner oder auf alle gerichtet. Das bedeutet, Orpheus bspw. kann zu Beginn der Reise einen Schatten mit einem schwachen Feuerball attackieren. Als nächstes lernt er vermutlich eine schwache Feuerattacke auf alle Gegner. Damit gib es noch mittelschwere und harte Feuerschläge gegen einen oder auf alle Kontrahenten. Dasselbe Prinzip gilt für Eis-, Blitz- oder Windangriffe. Ebenso Statusveränderungen sind davon betroffen: leichte, mittlere oder starke Chance, einen Gegner zu verwirren, Charme auszulösen, Wut hervorzurufen usw. Auch diese auf einen oder alle Gegner. Die Heilfunktionen trifft auf einen oder alle zu. Das Erhöhen von Stärke, Abwehr oder Agilität oder das Senken dieser Werte der Gegner ist ebenfalls für einen oder alle auf dem Feld gedacht. Jedes dieser Möglichkeiten entspricht einem magischen Angriff. Das Prinzip gilt aber auch für die physischen Attacken. Nicht jede Persona hat alles im eigenen Repertoire und kann dies auch nicht ohne weiteres erlernen. Denn ob eine Persona noch etwas lernen kann, steht beim Aufrufen dieser im Menü mit dabei. Wenn diese Info fehlt, lernt die Persona nichts mehr bei weiteren Level Ups. Natürlich wird sie innerhalb ihrer Werte dennoch stärker. Soll heißen: Orpheus als erste Persona kann nicht unbedingt auch harte Feuerschläge von selbst lernen. Hier sind wir bei den Items, die es im Tartarus zu verdienen gibt. Denn nach fast jedem Kampf – insbesondere bei den Großangriffen – erscheint anschließend die sogenannten Shuffle Time, bei der ihr zwischen verschiedenen zufälligen Karten eine wählen könnt: Extra Geld, mehr Erfahrungspunkte in diesem Kampf, eure TP zu einem gewissen Prozentsatz auffüllen, eine neue Persona wählen oder eine ganz besondere Arkana-Karte. Letzte spiegeln vor allem jene wieder, die ihr durch neue Bindungen via der Social Links aufdeckt. Diese sind nummeriert und geben euch besondere Dinge innerhalb dieses Tartarus-Einsatzes. Einige davon gelten nur bis ihr den Tartarus verlasst: eure Großangriffe sind kraftvoller, ihr könnt ab sofort eine weitere Karte ziehen, ihr erhaltet grundsätzlich mehr EP innerhalb der Kämpfe oder bei Fusionen im Velvet Room gibt es einen besonderen Social Link Bonus. Andere Karten wirken sich auf eure Persona aus: es gibt ein Level Up eurer gerade angelegten Persona, die Stärke und Agilität all eurer im Deck befindlichen Persona steigen um den Wert 2 oder euer aktuelles Team bekommt bspw. sieben TP oder SP dazu. Damit verbessert ihr die Werte eures Charakters oder der euer Persona. Angelegt habt ihr im Übrigen immer jene Persona, mit der ihr zuletzt gekämpft habt. Da ihr sie im Kampf immer wechseln könnt oder mittels der Schwächen-Ausnutzung via [R1]-Taste ohnehin ausgewählt bekommt, bekommen jene genutzten Persona eben auch die Erfahrungspunkte. Das bedeutet, ihr seid als Hauptcharakter nicht im Level gleich zu euren Personas. Aber die Persona-Fusionen geben hier ohnehin einen Mix ab, wodurch stärkere Personas entstehen und somit oft im Team wechseln.
Wie aber könnt ihr nun das perfekte Team zusammenstellen? Ebenso mittels Karten. Denn die Shuffle Time bietet euch auch Skillkarten an. Diese entsprechen jenen physischen oder magischen Angriffen. Mit diesen könnt ihr euren Personas entsprechende Dinge beibringen, die sie normalerweise nicht lernen könnten. Dies funktioniert aber nur mit euren eigenen Personas, nicht mit denen der Teammitglieder. Die Skillkarten sind insofern kostbar. Ihr findet sie im Menü via [Dreieck] unter den Items, in denen ihr via Schultertasten zwischen den Kategorien hin- und herschaltet. Natürlich sind manche Skillkarten selten und man will sie nicht unbedingt einfach so verbrauchen. Hier geben die Entwickler eine Möglichkeit mit auf den Weg: beim Naganaki-Schrein könnt ihr beten und damit pro Tag eine Skillkarte duplizieren. Wenn all diese Karten nur nicht oftmals ähnlich klingenden Namen hätten und die Beschreibungen über diese ausführlicher wären. Dann wüsste man auch, was genau diese Karte kann. Oder wüsstet ihr jetzt auf Anhieb den Unterschied zwischen „Maragi“, „Agidyne“, „Maragidyne“, „Maragion“ und so weiter? Die Erklärungen sagen nur, es handelt sich um Feuerattacken auf einen oder mehrere Gegner – doch nicht, ob diese leicht, mittel oder schwer sind. Das steht da leider nicht dabei. Dafür bräuchte man schon Listen beim Spielen, um sofort zu wissen, was man nun wem lernt. Hier fehlt doch glatt die gedruckte Anleitung im Spiel, in der man als Spieler kurz drin blättert und dann im Spiel entsprechend die Skills zuführt. Andere Karten könnt ihr im Einkaufszentrum erwerben, wobei es hier auch Materialien gibt, um die Personas in ihren Eigenschaften zu stärken, sprich Kraft usw. Diese sind sogar für die Personas im Team geeignet. Wer lange genug im Tartarus herumläuft aber auch außerhalb dessen im Alltagsleben seine Bindungen pflegt und sucht, bekommt im Tartarus weitere Arkana-Karten zur Verfügung gestellt. Diese besonderen Karten werden während der Shuffle Time immer links unten angezeigt. Sind sie aufgefüllt, dürft ihr direkt noch einmal aus neuen Karten wählen und weitere EP, Geld oder Skillkarten abgreifen. Sobald ihr den Tartarus verlasst, werden diese Karten wieder auf null gestellt. Ich hatte dabei schon das Glück, die Arkana-Karte für eine Zusatzkarte zweimal zu ziehen. Das führte dazu, dass ich nach jeder Shuffle Time drei Karten ziehen durfte. Somit kann man wunderbar die EP des Teams auffrischen und viel Kohle machen. Denn die braucht man für neue Ausrüstung, um immer widerstandsfähiger zu werden. Und das ist auch wichtig. Denn mit dem REAPER verfolgt euch ab und zu ein richtig böser Widersacher im Tartarus. Den zu besiegen hagelt sogar eine Trophäe, doch da müsst ihr schon gewaltig stark sein. Ich erinnere mich nur ungern an den ersten Versuch: ein Schlag und der Teamführer lag direkt kampfunfähig am Boden. Damit wird auch deutlich, dass der Hauptheld als Anführer hier eine besondere Rolle einnimmt: Gehen seine TP gen null, ist der Kampf für das gesamte Team vorbei. Können andere Teammitglieder problemlos wiederbelebt werden, geht das beim Teamführer nicht. Geht er zu Boden, war’s das.

Der strategische Einsatz der Theurgie-Spezialangriffe ist durchaus kampfentscheidend
Mit Strategie zum Ziel…
Deswegen sollte man manchmal auch sehr mit Bedacht in neue Kämpfe gehen: Die Ausrüstung sollte stimmen, die automatischen Fähigkeiten der Personas sollte man nicht vergessen und die eigene Theurgie-Anzeige sollte bestenfalls auch schon gefüllt sein. Was das ist? Ein starker Angriff, dem jeder im Team zur Verfügung steht und unter bestimmten Kampf-Voraussetzungen aufgefüllt wird. Im Laufe des Spiels, abhängig von den Bindungen eurer Team-Mitglieder oder wie viele Personas ihr selbst schon erschaffen habt, erlernt ihr oder eure Teammitglieder verschiedene Spezialfähigkeiten. Ihr könnt starke Angriffe auf einen oder auf mehrere Gegner starten oder besondere Heilfähigkeiten nutzen. Kommt man zum Spielbeginn noch recht easy ohne diese Sache aus, wird sie später unabdingbar, zumal man zwischen diesen wählen und sie je nach Kampfgeschehen anders einsetzen kann. Es sind riesige Spezialattacken, die wunderbar in Szene gesetzt werden und auch einen Vorteil im Kampf verschaffen können. Diese Fähigkeit besitzt auch Fuuka als gefühlt passives Mitglied, um einen zufälligen positiven Effekt zu erzeugen. Das könnte bspw. eure SP auffrischen mit etwas Glück. Ihre Fähigkeiten werden grundsätzlich innerhalb des Tartarus mit dem Klick auf das Touchpad des PS5-Controllers ausgelöst, denn ihre Persona kann euch ebenfalls im Tartarus nützlich sein: vor einem Kampf Verteidigung und Agilität steigern – sehr gut vor geplanten Kämpfen bspw. hinter den roten Monad-Toren. Ihr könnt Gegner auch benommen machen und damit besser zur nächsten Treppe laufen. Zu einem späteren Zeitpunkt kann sie euch somit damit auch zur Eingangshalle zurückholen – auch ohne Teleporter. Besonders wichtig ist ihr Scan der Gegner, um Stärken und Schwächen herauszufinden. Dies geht ab der zweiten Kampfrunde und kostet 35 SP. Doch für all dies müsst ihr eure Teammitglieder und Personas gut behandeln, aufleveln und auch euch selbst immer weiter stärken. Das ist ein fortlaufendes Gut in Persona 3 Reload.
Hinzu kommt die erzählte Geschichte von vor zehn Jahren und deren Umstände. Ihr trefft auf eine feindlich gesinnte Gruppe, die ebenfalls Personas einsetzen. Sie lieben das Schattenreich und wollen dies auf keinen Fall verlieren. Bei all dem Stress ist es dann nicht schlecht, auch einmal Urlaub zu machen. Denn sonst wäre das Spiel doch etwas eintönig rund um Schule, Bindungen und Tartarus bis zum nächsten Vollmond. Das ändert auch das Setting für eine gewisse Zeit. Ihr seid am Strand unterwegs, genießt die Tage, das Wasser, dürft mit den Mädels flirten und entdeckt mit Aigis sogar einen weiblichen Androiden. Auch ein Schulausflug steht an der Tagesordnung. Das Spiel ist damit so riesig, dass man tatsächlich – will man sich um alles irgendwie kümmern und sehen – problemlos 100 Stunden Spielzeit investiert. Und auch dann ist noch nicht alles vorbei. Abwechslung bringen ohnehin vor allem die Mondphasen, da man hier teilweise auch Orte außerhalb des Tartarus infiltriert, darunter ein Hotel, einen durch die Schatten gesteuerten Zug oder einen Schacht im Untergrund. Die Bosse haben verfügen alle über ihre speziellen Besonderheiten, die ihr nicht nur herausfinden müsst. Sie müssen auch zu Fall gebracht werden. Hier hatten die Entwickler durchaus einige nette Ideen, die ich natürlich nicht verraten möchte. Wer aber gut trainiert und viele Erfahrungspunkte gewinnt, kann sich mithilfe der Fähigkeiten der Personas und dem richtigen Zusammenstellen des Teams auf echte strategische Kämpfe freuen.
Technik
ATLUS und dessen P Studio nutzten für das Remake die Unreal Engine. Dabei wurde das Spiel von Grund auf neu aufgebaut. Dies sehen Kenner des Originals einerseits an den verschiedenen Ortschaften, den Gebäuden aber auch hinsichtlich Kamera und Steuerung. Das Remake orientiert sich dabei am PS2-Spiel, nicht an dessen portabler Umsetzung. Das heißt, auch filmreiche Sequenzen sind dabei, heute ohne Pal-Balken.
Doch beginnen wir ganz von vorn: Die Sequenzen, wie sie zum Einstieg ins Spiel gezeigt wird, ähneln dem Original. Und dennoch sind derartige Szenen ebenfalls neugestaltet. Im Original seid ihr recht schnell im Wohnheim, während ihr in Persona 3 Reload noch selbst dahin steuern könnt vom Bahnhof aus. Die Szene im Wohnhaus mit dem geheimnisvollen Jungen wurde ein wenig anders gestaltet und dennoch ist der Inhalt über das Spiel hinweg stets identisch. Es gibt identische Sätze, Fragen und Antworten – wobei es durchaus auch mal zu kleinere Abweichungen kommen kann. Dies liegt u.a. in den früheren Versionen von Persona 3 und dessen Update Persona 3 FES begründet. Interessant ist vor allem der Neuaufbau der einzelnen Ortschaften. Schon das Wohnheim wirkt nicht mehr so riesig und breit, obwohl sonst alle Elemente ziemlich identisch übernommen wurden. Neu ist die Küche im Remake, die es so in Persona 3 erst einmal nicht gab, sondern nur eine Bar beinhaltete. Treppenaufgänge, Korridore: Alles war einst extrem breit, sodass mindestens vier Charaktere nebeneinander gepasst hätten. Das ist nun verbessert worden und wirkt dadurch viel eleganter, natürlicher. Das trifft auch auf die Charaktere zu, die im Original eher sehr kindlich herüberkamen und jetzt eben doch echte Jugendliche abbilden. Das verdient meines Erachtens ein großes Lob. Denn die Entwickler setzten das Remake mit sehr viel Liebe um. Die High School wurde dabei auch ein wenig umgewandelt. Die riesige Treppe ragt zum Beispiel nicht mehr in den Raum hinein, die Durchgänge sind nun offen und einsehbar. Es sind weitaus mehr Studierende unterwegs. Die Bäckerei erhielt einen besseren Platz und grundsätzlich sieht man beim Kauf von Nahrungsmitteln inzwischen auch, ob diese SP oder TP auffrischen. Das war früher nicht so. Das sind viele Kleinigkeiten, die durchaus für ein noch besseres Spielerlebnis führen. Hierzu zählen auch Kleinigkeiten wie die Tagesübergänge in Form von Sequenzen. Dies sind kleine Überarbeitungen. Insgesamt kann man die Optik natürlich auch in einem Wort beschreiben: Manga-Stil. Und dies ist einfach fantastisch.
Sehr gut ist die verbesserte Kamerasteuerung. Denn euren Charakter steuert ihr auch im Remake selbst durch die Stadtgebiete und Gebäude. Dies ist der große Unterschied zur portablen Version, in der ihr lediglich auf einem Hintergrundbild verschiedene Punkte – wie die Treppe zum Hinaufgehen – anklickt. Mit dem linken Stick steuert ihr euren Helden, der rechte Stick dreht die Kamera horizontal wie auch vertikal. Damals war nur die waagerechte Drehung möglich und alles spielte sich vielmehr aus der Vogelperspektive ab. Das ist heute anders, wodurch ihr eine viel bessere Übersicht innerhalb aller Welten und innerhalb des Tartarus bekommt. Die Schultertasten, die damals ebenfalls die Kamera drehten, werden nun u.a. für die Schnellanwahl der Stockwerke und der Karte genutzt und ihr könnt eben auch in schneller rennen. All das funktioniert in der Praxis auch problemlos, geht in Fleisch und Blut über und läuft fehlerfrei ab. Nicht ganz fehlerfrei sind die übersetzten Texte. Ab und an gibt es mal Rechtschreibfehler. Das kommt zwar eher selten vor aber bleibt auch nicht ganz aus. Dafür gibt es inzwischen deutsche Texte, früher waren die nämlich nur auf Englisch. Da dürfte es einigen schwerer gefallen sein, die u.a. geschichtlichen Hintergründe und das Allgemeinwissen im Unterricht korrekt zu verstehen. Dass wir nun auf Wunsch auch die japanische originale Sprache wählen können, dürfte viele Fans freuen. Die Synchronsprecher wurden dabei übrigens ausgetauscht. Heißt, auch die Synchro ist einmal brandneu und meines Erachtens auch richtig gut.
Bleibt man bei der Grafik, so ist diese sehr im Anime- bzw. Manga-Stil gehalten. Das tut dem Spiel aber sehr gut und wirkt weitaus besser als damals die eher kindlich gehaltenen Charaktere, die mich auf den ersten Blick an Spiele wie „Evolution“ auf Dreamcast erinnerten. Alles wirkt sauberer, schöner, schicker und besser. Und dies nutzen die Entwickler auch in den vielen Effekten im Spiel. Immerhin lebt Persona 3 Reload nicht nur von den Erzählungen, dem Unterricht und den vielen (auch hier überarbeiteten) Sprechblasen. Die Kampfanimationen sind neu und unterscheiden sich bspw. in den Special Moves ebenfalls. Wie ich schon sagte: Hier wurde mit viel Liebe zum Detail gearbeitet. Das betrifft auch Kleinigkeiten wie die sozialen Werte, die nun eine eigene kleine Übersicht bekamen und nicht wie einst nur kurz im Text benannt wurden. Alles wird wunderbar veranschaulicht. Unsere Helden öffnen nun auch die Türen korrekt, statt diese angestupst werden und dann von allein aufspringen. Das sind ungemein coole Kleinigkeiten beim Neuaufbau des Spiels. Im Tartarus sieht man sogar, wie sehr dieser lebt. Die ganze Umgebung ist stets in Bewegung: Säulen steigen auf, Einkerbungen bewegen sich, es gibt Wasserfälle hier und Lichteinbrüche dort. Bei so viel Charme könnte man anprangern, dass dafür viele Requisiten-Charaktere eher gesichtslos gezeichnet wurden und eben nur so im Raum stehen. Aber andererseits stört es nicht, da es zum Anime-Stil passt. Selbst wenn man aus dem Fenster der Schule schaut, gibt es eine wunderbare Außenwelt zu betrachten. Dazu gehören auch immer wieder Kleinigkeiten wie davonfliegende Tauben, ein weglaufender Hund hier oder schicke Lichteffekte bspw. am Strand.
Im Schattenreich dagegen hört man die Schatten am Boden kriechen, inkl. einer kleinen Blutspur. Der Soundtrack ist sehr ähnlich dem Original. Kenner fühlen sich hier direkt wie zuhause. Natürlich gibt es auch hier Unterschiede. Abgesehen vom neuen Intro erhielten einige Songs einen Remix und sind daher wie der Neuaufbau des Spiels brandneu. Und es passt! Man bekommt hier ohnehin einen Ohrwurm nach dem anderen spendiert und möchte sich nach all den Stunden Spielzeit am liebsten gleich noch den Soundtrack besorgen. Technisch macht ATLUS hier einfach alles richtig. Es gibt nicht viel Spielraum zum Meckern. Schade ist wohl, dass beim Klicken des Großangriffs oder beim Öffnen von Truhen bestimmte Sätze der Mitglieder einfach unterbrochen werden. Hier hätte man etwas feinfühliger mit umgehen können. Doch alles in allem stehen Technik, Design und Sound wirklich gut da. Dass man als Spieler nun fast überall speichern kann, ist natürlich ebenfalls super. Damit springt man auch hier in die Neuzeit und muss nicht immer erst zu bestimmten Punkten im Spiel laufen. Damals wie heute gibt es zudem viele freie Speicherplätze. Netzwerkfunktionen für das Speichern in der Cloud werden dabei ebenso angeboten.

Ein echtes Remake von Persona 3 (FES)? Ja, genau das liefern ATLUS und SEGA hier ab. Mit dabei sind selbstverständlich die Charaktere von einst, das Wohnheim der Studierenden, das sogenannte Studentenleben und die darin wichtigen Freundschaften, das Miteinander und viele gesellige Stunden. Alles spielt in einer Zeit, die heute längst der Vergangenheit angehört: im Jahre 2009. Daher mögen ein paar Gegenstände etwas altbacken wirken – wie Röhrenfernseher oder Klapp-Mobiltelefone. Doch sie spiegeln den Charme auch in diesem Remake wider. Das wurde technisch einmal komplett neu aufgebaut und in die Neuzeit gebracht. Es sieht verdammt gut aus, bietet viele neue Animationen auch im Kampf, eine verbesserte Kamerasteuerung, eine brandneue Synchronisation und ein weitaus besseres Design. Denn das lässt die Charaktere jetzt weit mehr wie Jugendliche erscheinen und Erwachsene auch wie Erwachsene. Das finde ich großartig.
Die Story bietet extrem viele Spielstunden Spaß: mehr als 100, wenn man sich richtig damit beschäftigt. Tatsächlich könnte das auch eine gewisse Hemmschwelle für manche Spieler sein. Denn das Leben als Student ist hier klar getaktet: zuerst nach Mondphasen mit zwar viel Eigeninitiative zwischendurch (soziale Bindungen aufbauen, im Tartarus kämpfen und aufleveln, kochen, Nebenjobs, …) aber dennoch bleibt dieses Prinzip über die meiste Spielzeit identisch. Es gibt allerdings auch Auflockerungen, wie Ausflüge oder ein Schülerpraktikum. Und dennoch hatte auch ich stellenweise solche Gedanken wie „wann ist das endlich vorbei“, „geht das nicht etwas schneller“, „ich hätte jetzt gerne dies und das“. Zugegeben, manchmal zieht sich das alles ziemlich hin. Aber oft schwärmte ich dann auch wieder vom Spielprinzip und wollte dann wieder nicht, dass das Spiel schon endet. Denn ich hatte einfach noch viel zu viel zu tun und die Zeit reichte nicht mehr für alles aus. Immerhin kann man sich auch einfach in den Tartarus verziehen und ordentlich Erfahrung, Geld und Gegenstände sammeln. Dann hat man in gerade schwierigen Kämpfen zu den Mondphasen bessere Chancen. Und diese strategischen Kämpfe sind einfach wunderbar. Fast vergesse ich zu erwähnen, dass dabei natürlich auch jede Menge Personas gesammelt, fusioniert und trainiert werden. Meinen Orpheus gab ich dabei nicht her, während ich mir ein Allround-Team zusammenstellte, um gegen alle Gefahren irgendwie zu bestehen. Welche Team-Mitglieder ich dann mitnahm, wurde ebenfalls immer strategischer und für mich entwickelte sich Persona 3 Reload immer mehr zu einem Game, von dem ich nicht mehr loslassen konnte. Ich wollte immer mehr schaffen, die Bindungen ausbauen und natürlich mehr über die Story wissen. Und diese ist durchaus auch eine Stärke des Spiels, wenngleich sie manchmal echt nur langsam voranschreitet. Man braucht also auch viel Geduld mit diesem Spiel – gerade zum Anfang. Im Spiel war ich nämlich wohl frühestens erst nach rund 7-10 Stunden Spielzeit. Am Ende waren es mehr als 140 Stunden. Genau dann fand ich es aber ärgerlich, dass ich nicht mal annähernd alle Social Link Verbindungen beenden konnte, die Zeit im Spiel reichte dafür hinten und vorne nicht aus. Will ATLUS hier zu viel? Es kommt einem vor, als sei das Spiel zu vollgepackt worden. Das ist etwas frustrierend, wenn man trotz so intensiver Spielzeit nicht alles beenden kann. Zwischendurch war ich tatsächlich etwas hin- und hergerissen hinsichtlich der Bewertung: würde ich 85 Ringe geben? Vermutlich ja. Doch am Ende fand ich das ein bisschen zu wenig und korrigiere daher auf 90 Ringe. Einfach wunderbar! Vor allem im Vergleich zum Original hat ATLUS sich hier mächtig ins Zeug gelegt und mit viel Liebe zum Detail gearbeitet. Und eines bleibt dabei: Dies ist ein fantastisches RPG, kombiniert als eine Art Life-Simulation mit vielen Freiheiten.

Ronny Wecke